(UL) (BC) (HDH) (GP) Region – Gefährliche Frühlingsgefühle. Wild ganz wild / Polizei mahnt zur Vorsicht.

Ulm (ots) - Biber, Dachs, Hase, Reh, Wildschwein - die Liste der Tierarten, die in den vergangenen Wochen auf den Straßen in der Region den Tod fanden, ist sicher noch länger. Deshalb mahnt die Polizei zur Vorsicht.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm, also den Landkreisen Alb-Donau, Biberach, Göppingen, Heidenheim und im Stadtkreis Ulm, registriert die Polizei im Schnitt täglich vier Unfälle mit Wildtieren. Seit Anfang März wurden der Polizei 91 Wildunfälle gemeldet.

Im Frühjahr und im Herbst sind die Straßen für Wild und Autofahrer in dieser Beziehung am gefährlichsten. Jetzt steht das Frühjahr und insbesondere die Zeitumstellung vor der Tür. Anlass für die Polizei, zu besonderer Aufmerksamkeit zu mahnen. Denn: Je größer das Tier, desto gefährlicher wird der Unfall für die Menschen im Auto. Bei Zusammenstößen mit zentnerschwerem Rehwild entstehen meist hohe Sachschäden von Tausenden Euro an den Fahrzeugen. Ein Beleg, dass hohe Kräfte bei den Unfällen wirken.

Die Polizei rät, besonders in den frühen Morgenstunden, bei Dämmerung und in der Nacht mit Wildwechsel zu rechnen. Besondere Vorsicht gilt auf Straßen, die durch Warnschilder gekennzeichnet sind. Denn die Schilder werden gerade dort aufgestellt, wo sich häufig Wildunfälle ereignen. Dort halten sich Tiere gerne auf Grünstreifen, Feldern und Wiesen auf. Autofahrer sollen hier langsam fahren, aufmerksam und bremsbereit sein. Sind Wildtiere neben oder auf der Straße, gilt für Autofahrer: Abblenden, bremsen, hupen und erforderlichenfalls anhalten. Das Tier hat so die Möglichkeit zur Flucht. Mit der Warnblinkanlage werden nachfolgende Autofahrer gewarnt. Für den Hintermann gilt: Sicherheitsabstand einhalten, denn der Vorausfahrende muss vielleicht wegen Wild plötzlich bremsen.

Sind die Tiere weg, kann mit Schrittgeschwindigkeit weitergefahren werden. Wildtiere halten sich oft in Gruppen auf. Sieht man eines, können weitere Tiere in der Nähe sein.

Kommt es trotzdem zum Unfall, muss die Unfallstelle umgehend abgesichert werden. Also Warnblinklicht einschalten und Warndreieck aufstellen. Verletzte oder getötete Wildtiere dürfen auf keinen Fall angefasst oder mitgenommen werden. Die verletzten Tiere könnten in Panik geraten oder mit Krankheiten infiziert sein. Am besten ist, die Polizei zu verständigen. Die informiert den zuständigen Jagdpächter. Eine Wildunfallbescheinigung erhält der Autofahrer dann bei der Polizei. Damit kann er seinen Schaden am Auto bei der Kaskoversicherung geltend machen.

Alleine am Donnerstag registrierte die Polizei in der Region vier Wildunfälle.

(UL) Auf der Kreisstraße von Schlechtenfeld in Richtung Ehingen rannte kurz vor 5 Uhr von rechts ein Reh auf die Fahrbahn. Der Fahrer eines Kleinbusses konnte nicht mehr reagieren. Der VW Bus erfasste das Reh. Dabei wird das Tier getötet. Der 28-Jährige blieb unverletzt. Der Schaden an dem Bus wird auf etwa 1.000 Euro geschätzt.

(BC) Kurz vor 5 Uhr rannte ein Reh von rechts über die Kreisstraße bei Alleshausen. Ein dort in Richtung Moosburg fahrender 23-Jähriger konnte den Zusammenstoß nicht verhindern. Der Volkswagen erfasste das Tier frontal. Dabei wurde das Reh getötet. Der Mann blieb unverletzt. Der Schaden an dem Golf wird auf etwa 1.000 Euro geschätzt.

Gegen 9.30 Uhr fuhr eine 34-Jährige auf der Kreisstraße von Uttenweiler in Richtung Offingen. Plötzlich rannte ein Reh über die Fahrbahn. Der Audi erfasste das Tier frontal. dabei wurde das Reh getötet. Die Frau blieb unverletzt. Der Schaden an dem Audi wird auf etwa 2.500 Euro geschätzt.

(GP) Auf der Landstraße zwischen Roßwälden und Weiler rannte gegen 22.10 Uhr eine Rotte Wildschweine über die Straße. Der Fahrer eines Dacia konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Ein Tier wurde erfasst. Das verletzte Wildschwein rannte in den Wald. Der 50 Jahre alte Fahrer blieb unverletzt.

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Judith Wolf, Tel. 0731/188-1111, E-Mail: ulm.pp.stab.oe@polizei.bwl.de

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