++ Rotenburger Präventionsfachtag – Radikalisierung erkennen und verhindern ++

v.l.: Dr. Bernhard Prankel, Leiter der KJP; Andreas Weber, Bürgermeister; Burkhard Klein, Leiter der Polizeiinspektion; Robert Kruse, Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg; Karin Stabbert-Flägel und Thomas Teuber, Organisatoren des Fachtags

Rotenburg (ots) - Rotenburger Präventionsfachtag - Radikalisierung erkennen und verhindern

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Rotenburg. Mit einem aktuellen Thema hat sich der 14. Präventionsfachtag der Rotenburger Polizei in diesem Jahr beschäftigt. Identitätsbildung junger Menschen, eine, im ungünstigen Fall mögliche Radikalisierung und die Frage nach dem "Wer bin ich?" bot reichlich Stoff für Fachvorträge, Praxisforen und Diskussionen unter den über einhundert Besuchern des Fachtages. In seinen einleitenden Worten warf zunächst Lüneburgs Polizeipräsident Robert Kruse einen Blick auf die aktuelle Entwicklung der Jugendkriminalität. Vieles habe sich von der realen, hin zur virtuellen Welt im Internet verschoben. Kriminalität sei bei weitem nicht mehr so sichtbar wie früher. Um eine mögliche Radikalisierung junger Menschen zu verhindern, sei es nötig, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen. Die Ausgangsfrage nach dem "Wer bin ich?" beantwortete er mit der Wunschvorstellung - Im besten Fall ein Mensch, der mit sich zufrieden und glücklich ist. Ähnlich sah es Rotenburgs Bürgermeister Andreas Weber. In seinem Eingangsstatement hob er die kriminelle Radikalisierung auf die politische und auch regiliöse Ebene. Er warnte vor radikalem Gedankengut und forderte insbesondere von den Schulen aber auch von der Gesellschaft eine klare Orientierung für junge Menschen.

Am Vormittag folgten zwei Fachvorträge. Dr. Rudolf von Hüllen von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Nordrhein-Westfalen, stellte die Frage, ob es sich bei der Radikalisierung von Jugendlichen "nur um eine entgleiste Identitätsbildung" handelt. Dr Bernhard Prakel, Leiter der KJP, sprach anhand eines praktischen Fallbeispiels über die Mechanismen der Radikalisierung und den möglichen Umgang damit.

Am Nachmittag hatten die Telinehmer des Fachtags die Qual der Wahl. Insgesamt sechs Praxisforen wurden ihnen für die Vertiefung der Thematik angeboten. "Islamismusprävention gemeinsam gestalten" stellten Verena Voigt und Metin Yildirim von der Kompetenzstelle Islamismusprävention (KIP) aus Hannover vor. "Kein Raum für Rechts" - dieses interaktive, multimediale Präventionsprojekt gegen Rechtsextremismus päsentierten Esther Grützmacher, Matthias Hoog und Jürgen Schulz, alle aus dem Fachkommissariat für Staatsschutz der Rotenburger Polizei. Über Hintergründe zu salafistischen Radikalisierungsprozessen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen und mögliche Hilfestellungen für betroffene Menschen berichtete Alexander Schepp von beRATen e.V. aus Hannover. Präventionsurgestein Herbert Neumann aus Rotenburg, stellte die Online-Beratung der Jugendmigrationsdienste "JmD4you" vor. "Schule ohne Rassismus - Schule mit Corage" - über sieben Jahre Erfahrung in der Projektarbeit berichteten Schüler der Berufsbildenden Schulen Rotenburg. Im "World Café Islam/Islamismus" informierten Claudia Czerwinski und Oliver Heyms vom Präventionsteam der Braunschweiger Polizei über politisch, motivierte Kriminalität.

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