Getränkelaster biegt ab – seine Ladung nicht
29.05.2018, PP Oberfranken
Getränkelaster biegt ab – seine Ladung nicht
A70 / NEUDROSSENFELD, LKR. KULMBACH. Bereits zum wiederholten Male musste ein Lasterfahrer am Montagnachmittag die physikalischen Grundsätze der Massenträgheit schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Als der Mann mit seinem Gespann bei Unterbrücklein auf die Autobahn auffahren wollte, machte sich ein Großteil seiner Ladung selbständig. Mehrere tausend Liter Bier ergossen sich daraufhin über die Fahrbahn.
Gegen 17.15 Uhr bog der 34-jährige Brummifahrer aus dem Landkreis Kitzingen mit seinem Sattelzug nach links auf die Autobahn Richtung Bamberg ein. Noch in der Kurve bemerkte er, dass in seinem Auflieger deutlich mehr Bewegung herrschte, als dies der Fall sein sollte. Der Grund hierfür war, dass sich rund die Hälfte der etwa 1.200 Bierkästen auf seiner Ladefläche verselbständigt hatte und den Abbiegevorgang nicht im gleichen Kurvenradius wie der Laster über sich ergehen lassen wollte. Die geschätzt 600 Getränkekisten durchbrachen daraufhin den rechtsseitigen Aufbau des Sattelaufliegers und verteilten sich über die Zu- und Abfahrt der Autobahn.
Das Technische Hilfswerk Kulmbach musste mit schwerem Gerät anrücken und war bis in die späten Abendstunden damit beschäftigt, das verbliebene Ladegut auf einen zweiten Lastwagen umzuladen und die Fahrbahn von Scherben und Flaschen zu befreien. Für die Dauer der Aufräumarbeiten von mehreren Stunden mussten Autofahrer teils Umleitungen oder Wartezeiten in Kauf nehmen.
Glücklicherweise blieben bei dem Unfall alle Beteiligten – bis auf die Herzen einiger Bierliebhaber – unverletzt. Die Kulmbacher Polizei hat vor Ort die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen und gegen den Unglücksfahrer ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.