Bonn (ots) - Den auf die Aufdeckung organisierter Kriminalitätsstrukturen spezialisierten Ermittlern des Kriminalkommissariats 21 gelangen gestern (29.05.2018) drei Festnahmen von "falschen Polizeibeamten":
Im Nachgang zu einem vollendeten Betrugsdelikt, bei dem die Täter Anfang Mai einen hohen Bargeldbetrag in Bonn-Friesdorf erbeuteten, übten diese weiter telefonisch Druck auf die Geschädigte aus. Die Frau wandte sich in der Folge an die Polizei. Unter Anweisungen der Ermittler wurde der Kontakt aufrechterhalten, ehe am Dienstag die Falle zuschnappte. Zwei Männer (18 und 21 Jahre) erschienen an der Anschrift der Geschädigten, um einen weiteren hohen Geldbetrag abzuholen. Dort wurden sie bereits von Zivilfahndern erwartet und vorläufig festgenommen.
Im Rahmen der weiteren Ermittlungen ergaben sich Hinweise zu mehreren weiteren Taten in Bonn, Düsseldorf und Wuppertal, die den beiden nach dem derzeitigen Ermittlungsstand zuzuordnen sind. Bei Wohnungsdurchsuchungen an den Anschriften der Festgenommenen in Schwerte trafen die Ermittler außerdem auf einen dritten Tatverdächtigen (18), der ebenfalls vorläufig festgenommen wurde.
Nach bisherigen Erkenntnissen waren die drei Männer bei den bundesweit mit dem modus operandi "Falscher Polizeibeamter" durchgeführten Betrugsdelikten jeweils als "Geldabholer" beteiligt.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hagen werden die Tatverdächtigen heute (30.05.2018) einem Haftrichter vorgeführt.
Aufgrund des aktuellen Falles warnt die Bonner Polizei erneut vor den Betrügern, die sich am Telefon als Polizeibeamte ausgeben und es vornehmlich auf ältere Mitbürger abgesehen haben. Durch den Einsatz einer speziellen Software erscheinen im Telefondisplay der Angerufenen Telefonnummern der Polizei, u.a. auch die Notrufnummer 110. Ziel der Betrüger ist es, durch Übergaben an hohe Bargeldbeträge ihrer Opfer zu gelangen. Unter verschiedenen Legenden wird angeboten, Wertsachen oder Geldbeträge in "amtliche Verwahrung" zu bringen, um sie so vor Diebstählen zu schützen. Hierbei stellen die Täter mitunter auch dar, dass selbst Bankmitarbeiter nicht vertrauenswürdig seien und im Visier der Polizei stünden. Dadurch soll bei den Geschädigten der Eindruck vermittelt werden, dass ihr Vermögen auch auf dem Bankkonto nicht sicher ist. Oftmals wird dann die Hilfe von angeblichen Kriminalbeamten angeboten, die Wertgegenstände und Bargeld dann an einem vereinbarten Treffpunkt, beispielsweise der Wohnanschrift der Senioren, entgegennehmen.
Die Polizei empfiehlt folgende Verhaltenshinweise zum Schutz vor den Betrügern:
Weitere Informationen finden Interessierte auch hier: https://polizei.nrw/sites/default/files/2018-03/LKA-Dokument-Pr%C3%A4ventionshinweis-Falsche-Polizeibeamte-171114.pdf
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