Falsche Polizisten am Telefon weiterhin erfolgreich

Hennef (ots) - Dreist und skrupellos agieren Telefonbetrüger seit einigen Tagen im Rhein-Sieg-Kreis (wir berichteten letztmalig am 07.06.2018). Im Laufe des letzten Wochenendes (08.06.2018-10.06.2018) kam es zu mehreren Anrufen im Raum Hennef und Sankt Augustin. Mit der Nummer 02241-110 melden sich die Täter und machen den Angerufenen glaubend, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden sei und die Einbrecher flüchtig wären. Die "Polizei" nehme die Wertsachen den Angerufenen bis zum Ende der drohenden Gefahr in Verwahrung. Mit dieser oder einer ähnlichen Geschichte machen die Täter ihren Opfern Angst. Neu in den aktuellen Fällen ist, dass sich teilweise eine weibliche Anruferin als Polizeibeamtin ausgibt. Bei einer Henneferin hatten die Täter Erfolg. Am späten Freitagabend (08.06.2018) gegen 23.30 Uhr schlugen die Telefonbetrüger zu. Es gelang dem Schurken am Telefon einen derart hohen psychischen Druck aufzubauen, dass die Seniorin einem unbekannten Mann gegen Mitternacht Wertsachen im Wert von mehreren tausend Euro aushändigte. Der männliche Anrufer hielt sein Opfer während der 30 Minuten andauernden Tat am Telefon. Durch sein permanentes Einwirken verunsicherte er die Henneferin derart, dass sie sogar ihren Goldschmuck vor der Abholung wog. Als Grund nannte der Täter, dass die "Polizei" anhand des Goldgewichtes ihre Schutzmaßnahmen ausrichten werde. Auch für das südländische Erscheinungsbild des Abholers hatte der Betrüger im Vorhinein eine Erklärung parat: "Bei dem Kollegen Meyer handelt es sich um einen Zivilfahnder, der, um nicht aufzufallen, wie ein Ausländer aussieht." Nachdem die Geschädigte dem angekündigte Mittäter ihre Wertsachen übergeben hatte und das Telefonat beendet war, wurde ihr schlagartig klar, dass sie soeben betrogen wurde. Die Geschädigte verständigte umgehend die Polizeiwache Hennef. Die Polizei fahndete bislang ohne Erfolg im Ortsteil Geisbach, in dem das Opfer wohnt, nach dem Abholer. Dieser wurde als circa 20 Jahre alter Mann mit zierlicher Gestalt beschrieben. Er hat braune lockige Haare und einen bräunlichen Teint. Bei der Abholung der Beute trug er ein beigefarbenes T-Shirt mit Kapuze. Die Ermittler der Kripo suchen Zeugen, die zur Tatzeit verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich Hennef-Geisbach beobachtet haben. Hinweise an die Telefonnummer 02241 541-3521. Folgende Hinweise helfen, sich vor dieser Form des Betruges zu schützen:

- Falls Sie in Ihrem Telefondisplay die Rufnummer der Polizei (110) ggf. mit einer Vorwahl sehen sollten, dann handelt es sich nicht um einen Anruf der Polizei. Bei einem Anruf der Polizei erscheint nie die Rufnummer 110 in Ihrem Telefondisplay. Legen Sie sofort auf. - Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamtin oder Polizeibeamter aus, lassen Sie sich den Namen nennen und wählen Sie selbst die 110. Schildern Sie der Polizei den Sachverhalt. - Die Polizei erfragt telefonisch keine Bankdaten wie Kontonummer und Kontostand oder Inhalte von Schließfächern. Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten. - Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu. - Übergeben Sie unbekannten Personen NIEMALS Geld oder Wertsachen. Die Polizei wird Sie niemals auffordern, Wertsachen und Geld an einen vermeintlichen Polizisten zu übergeben. - Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige. (Bi)

Rückfragen bitte an:

Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis
Pressestelle

Telefon: 02241/541-2222
E-Mail: pressestelle@polizei-rhein-sieg.de