Unwetterbilanz

Reutlingen (ots) - Reutlingen/Kirchheim (RT/ES): Unwetter sorgt für eine Vielzahl von Einsätzen - Polizeibeamte retten 81-Jährigem das Leben

Das am Montagabend, ab 18 Uhr, im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen einsetzende Unwetter mit Starkregen hat für eine Vielzahl von Einsätzen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst gesorgt. Am heftigsten wüteten die Gewitter im Bereich Kirchheim und in Reutlingen, wo auch die meisten Einsätze zu verzeichnen waren. Mehrere Polizeibeamte haben dabei in Kirchheim einen 81-jährigen Mann vor dem Ertrinken gerettet.

Gegen 19.45 Uhr waren zwei Autofahrer in einer Unterführung in der Hegelstraße im Hochwasser steckengeblieben. Während sich der Lenker eines VW-Passats noch selbst in Sicherheit bringen konnte, musste ein 81-jähriger BMW-Fahrer auf fremde Hilfe hoffen. Der Senior konnte sein Fahrzeug nicht mehr selbstständig verlassen und musste tatenlos zusehen, wie der Wasserspiegel in seinem Auto rasant anstieg, bis es schließlich kurz unter dem Fahrzeugdach stand. Rettung nahte in Person mehrerer Polizeibeamter, die mit einem Nothammer eine Scheibe des Pkw einschlugen, den Mann aus seinem Fahrzeug zogen und im allerletzten Moment in Sicherheit brachten. Das Fahrzeug des Mannes verschwand nur Augenblicke später komplett unter der Wasseroberfläche. Während der 81-Jährige nach bisherigen Erkenntnissen wohl mit einem Schrecken davon kam, musste ein Beamter wegen Schnittverletzungen in eine Klinik gebracht werden.

Wie bereits in der Vergangenheit liefen auch am Montagabend, überwiegend in den Landkreisen Reutlingen und Esslingen, etliche Keller und Tiefgaragen voll Wasser. Auch die Kanalisation vieler Straßen war der Ableitung der immensen Fluten nicht mehr gewachsen. Besonders betroffen waren in Kirchheim zwei Unterführungen im Bereich der Autobahnanschlussstellen Kirchheim-West und Kirchheim-Ost. Dort waren mehrere Fahrzeuge in überschwemmten Fahrbahnsenken stecken geblieben und mussten geborgen werden.

In Reutlingen trat die Echaz im Bereich der Mühlstraße über die Ufer und überflutete Fahrbahnen. In Metzingen war es die Erms, die den Wassermassen nicht mehr gewachsen war. Eine Baugrube in Sondelfingen lief voll mit Wasser, weshalb die Standfestigkeit eines Baukrans kurzzeitig in Frage stand und drohte umzukippen.

Auch der Scheibengipfeltunnel in Reutlingen war von einer Sperrung betroffen. Am Nordportal war es zu einem kleineren Erdrutsch gekommen, wobei elektrische Leitungen für die Röhre beschädigt wurden. Der Tunnel musste deshalb bis kurz nach Mitternacht geschlossen werden.

Neben Einsätzen wegen kleinerer Erdrutsche, mit Geröll verschmutzten Fahrbahnen und umgestürzten Bäumen ereigneten sich insgesamt neun Verkehrsunfälle, die auf Aquaplaning und auf die schlechte Sicht zurückzuführen waren. Die Unfälle blieben aber glücklicherweise allesamt ohne größere Folgen.

Der Großteil der gesperrten Fahrbahnen konnte zwischenzeitlich wieder frei gegeben werden.

Nennenswerte Personenschäden hat es nach bisherigen Erkenntnissen nicht gegeben. Die Höhe der entstandenen Sachschäden kann derzeit noch nicht beziffert werden. (fn)

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