Pforzheim (ots) - Eine Entführung mit filmreifer Flucht spielte sich am Samstagmittag in der Pforzheimer Innenstadt im Bereich der Hafnergasse / Zerrennerstraße ab.
Ein 22-jähriger Mann aus Vaihingen an der Enz hatte gegen 15 Uhr die Arbeitsstelle seiner Lebensgefährtin in der Pforzheimer Innenstadt wegen der von ihr geäußerten Trennungsabsichten aufgesucht. Mit Gewalt zog er seine gleichaltrige Freundin über das hintere Treppenhaus gewaltsam am Arm aus dem Laden nach draußen, um mit ihr zu sprechen. Trotz heftiger Gegenwehr und mehrerer Versuche war es der nach Hilfe schreienden Frau nicht möglich, sich zu befreien. Am Hinterausgang des Ladengeschäftes angelangt, stieß er sie in seinen dort stehenden Mercedes.
Sieben Jugendliche, welche auf die Situation aufmerksam wurden, eilten der schreienden Frau zu Hilfe, öffneten die Beifahrertüre und wollten die Frau aus dem Pkw holen. Daraufhin stieg der Mann aus, versuchte die jugendliche Gruppe zu verjagen und kletterte über die auf der Beifahrerseite sitzende und sichtlich verängstigte Frau wieder auf den Fahrersitz.
Obwohl sich die hartnäckig zeigenden Jugendlichen um das Fahrzeug verteilt hatten, um weiter der Frau zu helfen, fuhr der 22-Jährige mit offenen Autotüren rückwärts und flüchtete über die Zerrennerstraße in östliche Richtung. Dabei wurde ein 14-Jähriger vom Fahrzeug leicht an der Hüfte touchiert. Er wurde, wie drei seiner Freunde im Alter von 14 und 15 Jahren, die sich bei ihrer gut gemeinten Rettungsaktion die Knie aufschlugen, glücklicherweise nur leicht verletzt. An der sofort eingeleiteten Fahndung nach dem Fahrzeug waren mehrere Streifenwagenbesatzungen beteiligt. Durch drei Funkstreifen des Polizeireviers Pforzheim-Nord und Mühlacker konnte gegen 15.30 Uhr der junge Mann auf der B 10 kurz vor Enzberg angehalten vorläufig festgenommen werden. Er befand sich wohl in einer psychischen Ausnahmesituation. Seine Freundin, mit welcher der vorläufig Festgenommene noch zusammenwohnt, kam mit Hämatomen und Prellungen in eine Klinik. Mit dem Ziel einer räumlichen Trennung und einer entsprechenden Gefährderansprache durch die Polizei kam der junge Mann zunächst bei einem Bekannten unter.
Frank Otruba, Pressestelle
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