Reichsbürger sperren sich gegen Festnahme

Hameln (ots) - Ein Ehepaar, das der sogenannten Reichsbürger-Szene angehört, hat sich am Freitag, 27.07.2018, vor den Augen zahlreicher Passanten gegen ihre Festnahmen gesperrt.

Das Ehepaar aus Aerzen war mit einem Pkw im Hamelner Stadtgebiet unterwegs. Der Wagen fiel einer Streifenwagenbesatzung kurz nach 21.00 Uhr aufgrund von Verkehrsverstößen auf. Zunächst reagierte der Fahrer (59) nicht auf Anhaltezeichen der Beamten. Erst durch Einsatz des "Yelp"-Signals, ein schriller Heulton mit Blitzlichtsignal, stoppte das Auto in der Hafenstraße.

Sowohl der Fahrer als auch seine Beifahrerin (62) verriegelten die Türen und reagierten nicht auf die Aufforderungen der Streifenwagenbesatzung. Am benutzten Fahrzeug konnte festgestellt werden, dass dieses nicht zugelassen ist und verfälschte Kennzeichenschilder angebracht waren.

Die Beamten erkannten die Personen aus vorausgegangenen Einsätzen und wussten, dass gegen das amtsbekannte Ehepaar mehrere Haftbefehle bestanden.

Während Unterstützungskräfte hinzukamen und das Fahrzeug einkeilten, um eine Flucht zu verhindern, telefonierten die Pkw-Insassen -möglicherweise sollten Unterstützer informiert werden- und filmten die Abläufe um sich herum. Auch weiterhin verweigerte das Ehepaar die Kommunikation mit den Einsatzkräften und kam der mehrfachen Aufforderung, das Fahrzeug zu verlassen, nicht nach.

Daraufhin wurde durch die Beamten unter der Beobachtung zahlreicher Zuschauer aus der Bevölkerung die Seitenscheibe des Pkw zertrümmert und das Fahrzeug geöffnet. Das Pärchen ließ sich annähernd widerstandslos festnehmen, beleidigten jedoch hierbei und auch später die Beamten. Die Festgenommenen wurden zur Dienststelle gebracht.

Die 62-Jährige konnte, nachdem durch Zahlung eines Geldbetrages der Haftbefehl aufgehoben wurde, noch am Abend entlassen werden.

Der 59-Jährige wurde aufgrund der bestehenden Haftbefehle noch in der Nacht in eine Justizvollzuganstalt gebracht.

Die verfälschten Kennzeichen wurden sichergestellt. Dem Ehepaar, insbesondere dem Fahrer, erwarten diverse Strafverfahren.



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