Bootskriminalität hat Hochsaison

Rampe (ots) - Seit Wochen ist die Bootssaison auf ihrem Höhepunkt - das sommerliche Wetter und die Urlaubszeit sorgen für ein reges Treiben auf den Gewässern unseres Landes. Dies macht es aber auch den Dieben leichter, denn günstige Tatgelegenheiten werden von Bootskriminellen rigoros ausgenutzt.

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind der Landespolizei MV insgesamt 191 Fälle der Bootskriminalität bekannt geworden. Diese umfassen den Diebstahl von Bootsmotoren und Bootszubehör bis hin zur Komplettentwendung von Booten. Damit bewegt sich die Anzahl der Delikte in etwa auf dem Vorjahresniveau (01.01.-31.07.2017: 194 Fälle).

Auffällig ist jedoch, dass es die Täter zunehmend auf die Antriebe der Wasserfahrzeuge, insbesondere auf die Außenbordmotoren, abgesehen haben. Während von Januar bis Juli 2017 insgesamt 96 Bootsmotoren gestohlen wurden, sind es im laufenden Jahr bereits 113.

Die damit einhergehenden Schäden reichen dabei schnell in Größenordnungen zwischen 6.000 und 8.000 Euro und liegen zum Teil, je nach Motor, auch deutlich darüber. Zusätzlich sind diese Diebstähle dadurch gekennzeichnet, dass an den betroffenen Booten durch die Begehungsweise der Täter regelmäßig weitere Schäden verursacht werden, die teils erhebliche Reparaturaufwendungen erfordern, da beispielsweise Zuleitungen einfach durchgeschnitten oder -gekniffen werden bzw. anderes Bootszubehör in Mitleidenschaft gezogen wird. In Einzelfällen werden nach wie vor Boote von den Liegeplätzen zu abgelegeneren Plätzen verbracht und die Motoren dort demontiert.

Wie auch in den Vorjahren ist der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg mehr als doppelt so häufig betroffen wie der des Polizeipräsidiums Rostock. Ursächlich dafür dürfte jedoch vor allem das Mehr an Binnenseen und den damit verbundenen Tatgelegenheiten sein.

Zur Vorbeugung von Straftaten im Zusammenhang mit Booten raten Wasserschutzpolizei und Landeskriminalamt zu erhöhter Wachsamkeit und geben folgende Hinweise:

1. Sichern Sie Ihr Boot und Ihren Außenborder zusätzlich, z.B. mit Ketten, Schlössern oder Alarmanlagen.

2. Prüfen Sie, ob der Außenborder besser gegen Diebstahl geschützt werden kann, z.B. durch Mitnahme von Bord während des Stilllegens, durch Aufbewahrung in einer Halle oder in der heimischen Garage.

3. Lassen Sie den Außen- oder Innenbordmotor sowie maritimes Equipment von der Wasserschutzpolizei codieren. Mit einer solchen eindeutigen Identifizierungs- und Eigentumskennzeichnung schaffen Sie u.a. die Möglichkeit, dass Täter bereits vor dem Bemerken des Diebstahls gestellt werden können.

Außerdem werden beispielsweise als codiert gekennzeichnete Bootsmotoren deutlich uninteressanter für einen kriminellen Zugriff.

4. Achten Sie auf widerstandsfähige Tür-, Fenster- und Lukenbeschläge, Sicherheitszylinder an Kajütentüren und Lenkradsperren.

5. Verschließen Sie Kajüte und Backskisten.

6. Entfernen Sie leicht demontierbare und wertintensive Ausrüstungsgegenstände und lassen Sie keine Wertgegenstände an Bord.

7. Fotografieren Sie Ihr Boot. Registrieren Sie signifikante Merkmale, die ein Wiedererkennen erleichtern. Führen sie einen Bootspass außerhalb Ihres Bootes mit allen Angaben zum Boot und zur Motortechnik.

8. Sollten Sie ein gebrauchtes Boot erwerben, achten Sie auf die Rumpfnummer (CIN - Craft Identification Number). Wird Ihnen ein Boot ohne oder mit "überarbeiteter" CIN angeboten, erkundigen Sie sich genau nach der Herkunft und den Besitzverhältnissen des Bootes. Es könnte gestohlen sein.

9. In diesem Zusammenhang rät die Polizei weiter, jeden Diebstahl sowie Versuchshandlungen, auch ohne materiellen Schaden, zur Anzeige zu bringen.

Zusätzliche kostenlose, individuelle und neutrale Beratungen gibt´s bei Bedarf durch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen der Polizeiinspektionen und die Wasserschutzpolizeiinspektionen des Landes.

Hier die Erreichbarkeiten:

https://www.polizei.mvnet.de/Pr%C3%A4vention/Ansprechpartner/

Über die genannten Informationen hinaus können sich interessierte Bootsführerinnen und Bootsführer hier auch über den Stand und die Möglichkeiten weiterer bzw. zu konkreten Sicherungstechnologien, beispielswiese der GPS-Ortung, informieren.



Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Dr. Anna Lewerenz
Telefon: 03866/64-8702
E-Mail: presse@lka-mv.de
http://www.polizei.mvnet.de