PD Goerlitz – Nach Raubüberfall auf Seniorin Tatverdächtiger vorläufig festgenommen

Nach Raubüberfall auf Seniorin Tatverdächtiger vorläufig festgenommen Verantwortlich: Oberstaatsanwalt Sebastian Matthieu und Polizeihauptkommissar Thomas Knaup
Stand: 31.08.2018, 17:00 Uhr
 

Nach Raubüberfall auf Seniorin Tatverdächtiger vorläufig festgenommen

Zusammenhang zu mehreren Raubdelikten im grenznahen Raum - Verbindung zu Tötungsdelikt in Görlitz ersichtlich

 

Bezug: Gemeinsame Medieninformation der Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Görlitz vom 30. August 2018

 

Bautzen, Johannes-R.-Becher-Straße
31.08.2018, gegen 10:30 Uhr

Hochkirch, OT Plotzen, B 6
31.08.2018, 11:30 Uhr

Am Freitagvormittag ist der Polizei in Ostsachsen ein bedeutender Ermittlungserfolg gelungen. Eine Streife des Reviers Zittau-Oberland hat am Vormittag auf der Bundesstraße 6 in Plotzen bei einer groß angelegten Fahndung einen flüchtenden Mann vorläufig festgenommen.

Der 33-jährige Tatverdächtige könnte der Schlüssel zur Aufklärung weiterer Raubdelikte zum Nachteil älterer Menschen in der grenznahen Region sein. Sehr wahrscheinlich ist der Mann auch der bis dato Unbekannte, nach dem Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei am Donnerstag mit dem Lichtbild einer Überwachungskamera öffentlich gefahndet haben. Hier besteht der Verdacht, dass der 33-Jährige eine 90-jährige Rentnerin in Görlitz beraubt hat und für den Tod der Frau verantwortlich sein könnte.

Der vorläufig Festgenommene wird verdächtigt, am Freitagvormittag gegen 10:30 Uhr auf einem Friedhof an der Johannes-R.-Becher-Straße in Bautzen eine 77 Jahre alte Rentnerin auf brutale Art und Weise überfallen zu haben. Ihr wurde aus kurzer Entfernung von einem Mann Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Anschließend griff der Täter in die Ablage ihres Rollators und raubte die Handtasche. Mit dieser flüchtete er zu einem in der Nähe parkenden Auto, stieg ein und fuhr davon.

Die überfallene Seniorin konnte sich Fragmente des Kennzeichens und Typ sowie Farbe des Fluchtwagens merken. Eine helfende Anwohnerin alarmierte per Notruf die Polizei und schilderte alle bekannten Informationen.

 

Der Polizeiführer im Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz löste unverzüglich eine sogenannte Ringalarmfahndung aus. In einem Umkreis von 30 Kilometern besetzten alle verfügbaren Streifen häufig befahrene Straßen oder Kreuzungen, um im fließenden Verkehr nach dem flüchteten Ford Focus Ausschau zu halten.

Der Einsatz der Beamten war von Erfolg gekrönt. Eine Streife des Reviers Zittau-Oberland erkannte gegen 11:30 Uhr auf der B 6 bei Hochkirch den gesuchten Wagen mit Zgorzelecer Kennzeichen und stoppte ihn in Plotzen. Die Beamten nahmen den 33-jährigen Mann am Steuer vorläufig fest. In dem Wagen entdeckten die Polizisten den Ausweis der überfallenen Rentnerin, sowie eine griffbereite Schreckschusspistole und einen Elektroschocker. Die Beweisstücke und auch den Wagen des Täters stellten die Beamten sicher.

Zur Stunde untersuchen Kriminaltechniker den Pkw nach verwertbaren Spuren und durchsuchen Ermittler in Görlitz die Wohnung des Tatverdächtigen. Hier stellten die Beamten bereits weitere Beweismittel zu verschiedenen Raubstraftaten und aus der Wohnung der vermutlich getöteten Görlitzerin sicher.

 

Mit der Ergreifung des 33-jährigen polnischen Staatsbürgers und der Sicherstellung der Beweismittel könnten weitere Raubüberfälle in den Landkreisen Bautzen und Görlitz kurz vor der Aufklärung stehen. Auch hier bleiben die weiteren Ermittlungen abzuwarten.

Besonders schwer wiegt, dass der vorläufig Festgenommene in anderer Sache bereits von der Polizei gesucht wurde. Nach ihm wurde seit Donnerstag öffentlich mit dem Lichtbild einer Überwachungskamera gefahndet. Der Mann steht im Verdacht, in Görlitz eine 90-jährige Rentnerin beraubt und sich in Besitz ihrer EC-Karte gebracht zu haben. Mit dieser versuchte der Beschuldigte am 15. August 2018, an einem Geldautomaten an der Berliner Straße in Görlitz Zugriff auf das Konto der zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich bereits verstorbenen Frau zu erlangen.

Zu diesem Sachverhalt ermittelt die Kriminalpolizeiinspektion Görlitz zum Verdacht eines Raubes mit Todesfolge mit Hochdruck. Zu seiner Person waren aufgrund der Öffentlichkeitsfahndung bereits einige Zeugenhinweise bei der Polizei eingegangen. An dieser Stelle sei dafür ein herzlicher Dank ausgesprochen. Die Staatsanwaltschaft Görlitz beabsichtigt, Haftantrag gegen den 33-jährigen Tatverdächtigen zu stellen.

 

Aufgrund der jüngsten Lageentwicklung wird die öffentliche Fahndung nach dem nun vorläufig festgenommenen Mann ausgesetzt, bis seine Tatbeteiligung zweifelsfrei geklärt ist. Vor diesem Hintergrund bedankt sich die Polizei für die Unterstützung der deutschen und polnischen Medien sowie der Bevölkerung beiderseits der Neiße.

Bitte beachten Sie:

Bitte löschen Sie das zum Zwecke der Fahndung nach dem damals unbekannten Mann von Ihnen im Internet sowie in sozialen Medien veröffentlichte Bild des Tatverdächtigen und nutzen Sie es bitte nicht mehr für die weitere Berichterstattung.

 

Die Staatsanwaltschaft Görlitz und die Polizeidirektion Görlitz werden in der kommenden Woche über die weiteren Ergebnisse der Ermittlungen soweit wie möglich nachberichten.