Mittelbaden (ots) - Mit dem Ende der Sommerferien und dem Beginn des neuen Schuljahres werden wie auch in den Vorjahren zahlreiche junge Verkehrsteilnehmer auf den Straßen Mittelbadens erwartet. Im Rahmen der landesweiten Aktion ´Sicherer Schulweg´ ist es der Polizei ein besonderes Anliegen, dass der nach sechs Wochen bestens ausgeruhte Nachwuchs die Klassenzimmer sicher erreicht und nach dem Besuch der Bildungseinrichtungen auch wohlauf wieder nach Hause zurückkehrt. In den kommenden Wochen richtet die Polizei ihr Augenmerk deshalb verstärkt auf das Verhalten von Verkehrsteilnehmern auf den Schulwegen Mittelbadens.
Zahlen, Daten, Fakten
Das Unfallgeschehen auf den Straßen, Wegen und Plätzen unseres Präsidiums wird kontinuierlich statistisch erfasst. Das daraus resultierende Zahlenwerk und die den Ereignissen zugrundeliegenden Ursachen unterliegen einer ständigen Analyse und Bewertung. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse lassen mit einem besonderen Blick auf die Schulwege unserer Region keine lokalen Unfallschwerpunkte erkennen. Die festgestellten kleinen und großen Missgeschicke verteilen sich über den gesamten Zuständigkeitsbereich des Präsidiums.
Auf den Straßen des Polizeipräsidiums Offenburg ereigneten sich im vergangenen Schuljahr 2017/2018 insgesamt 82 Schulwegunfälle (Schüler und Schülerinnen bis 17 Jahre als aktive Verkehrsteilnehmer, die auf dem Weg von oder zur Schule durch einen Verkehrsunfall verletzt wurden). Gegenüber dem Vorjahr wurden somit fünf zusätzliche Unfälle registriert. Ein positiver Trend war hierbei im Landkreis Rastatt zu beobachten, wo sich die Anzahl von 24 auf 15 gegenüber dem vorangegangen Schuljahr reduzierte. Im Ortenaukreis wurde hingegen ein Anstieg um neun Verkehrsunfälle festgestellt. Während sich im Schuljahr 2016/2017 im Stadtkreis Baden-Baden keine Schulwegunfälle ereigneten, waren im vergangenen Schuljahr fünf zu verzeichnen. Innerhalb des Präsidiumsbereiches fallen die Städte Offenburg (Anteil ca. 18 Prozent) und Achern (Anteil etwa 10 Prozent) durch vergleichsweise hohe Zahlen im Bereich der Schulwegunfälle auf.
Im vergangenen Schuljahr wurden rund 48 Prozent der Schulwegunfälle durch die beteiligten Schüler selbst verursacht. Entweder auf dem Fahrrad (74 Prozent) oder als Fußgänger (13 Prozent). In neun Fällen (13 Prozent) wurden die Fahrer motorisierter Zweiräder als Verursacher registriert. In rund 39 Prozent aller Fälle war der Schulwegunfall auf das Fehlverhalten von Autofahrern zurückzuführen. Im Präsidiumsbereich stieg die Zahl der leichtverletzten Schüler von 58 auf 63. Bei den Schwerverletzten ist ein Minus von 18 auf 15 zu verzeichnen. Glücklicherweise ereignete sich auch im vergangenen Schuljahr kein Schulwegunfall mit tödlichem Ausgang.
Verstärkte Maßnahmen
- Überwachung der Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht - Geschwindigkeitskontrollen, insbesondere an Stellen mit erhöhten Unfallgefahren für Kinder und Jugendliche und im Bereich der Schulwege - Kontrolle des Verhaltens von Kraftfahrzeugführern gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln und Schulbussen sowie an Bushaltestellen, Fußgängerfurten und -überwegen - Ahndung von Verstößen gegen Park- oder Haltverbote sowie die Nutzung von Mobiltelefonen im Umfeld von Schulen, Kindergärten oder geschützten Überwegen - Überprüfung der technischen Sicherheit der von Schülerinnen und Schülern genutzten Verkehrsmittel im Straßenverkehr, insbesondere der Fahrräder - Überwachung des Verhaltens von Schülerinnen und Schülern auf den Schul- und Radschulwegen
Tipps Ihrer Polizei - Das können Eltern tun!
- Laufen Sie anfangs mit Ihrem Kind ein paar Mal den Schulweg ab - hin und zurück. Dabei bietet es sich auch an, sich mit anderen Eltern abzusprechen. Der kürzeste Weg zur Schule muss nicht der beste und sicherste sein. Querungshilfen wie Mittelinseln, Zebrasteifen oder Fußgängerlichtzeichenanlagen sind nützliche Stellen zum sicheren Überqueren der Fahrbahn. Ein kleiner Umweg kann hier das Risiko minimieren. Sichere Schulwege findet man in den Schulwegplänen der jeweiligen Schule. Der Schulwegplan ist eine kartografische Darstellung des Umfeldes einer Schule, die sichere Querungsstellen, Gefahrenstellen und deren Bewältigung sowie günstige Wege von Wohnort der Kinder zur Schule aufzeigt.
- Achten Sie gerade in der kommenden Jahreszeit auf helle Kleidung. Reflektierende Sicherheitswesten erhöhen die Erkennbarkeit und damit die Verkehrssicherheit. Immer nach dem Motto: "Sehen und gesehen werden."
- Wenn Sie Ihr Kind oder Kinder aus der Nachbarschaft zur Schule fahren, sichern sie die Kinder mit den vorgeschriebenen Kindersitzen. Fahren sie in der Nähe von Kindergärten- und Schulwegen langsam und rechnen Sie mit spontanen Handlungen von Kindern am Fahrbahnrand - z. B. plötzliches Losrennen auf die Fahrbahn. Seien Sie bremsbereit. Bedenken Sie: Kinder können die Gefahren im Straßenverkehr, wie z. B. Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen.
- Lassen Sie die Kinder auf der Fahrbahn abgewandten Seite ein- und aussteigen. Halten sie mit ihrem Fahrzeug nicht auf dem Gehweg. Auch für "Eltern-Taxis" gilt: Im Absoluten Halteverbot darf man nicht anhalten. Auch nicht nur für kurze Zeit. Diese Bereiche sind vor Kindergärten und Schulen eingerichtet, um Autofahrern und Kindern die Sicht nicht zu versperren und ein sicheres Queren der Fahrbahn zu ermöglichen.
/pb
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