Waren es zu Beginn des Jahres insbesondere die "Falschen Polizeibeamten", die bei vielen Bürgerinnen und Bürgern unter Vorspiegelung einer frei erfundenen kriminellen Geschichte Geld und Schmuck erbeuteten, so sind es momentan Erpresser, die es auf das Geld der Betroffenen abgesehen haben.
Seit Anfang des Jahres sind bereits knapp 70 Taten angezeigt worden, wobei in mindestens 12 Fällen Geld überwiesen wurde. Im gesamten Jahr 2017 sind lediglich drei Fälle registriert worden. Die Dunkelziffer dürfte jedoch um ein Vielfaches höher sein, da die Mails millionenfach als Spam-Nachrichten verschickt wurden und die Opfer peinlich berührt gewesen sein dürften.
Die Erpresser behaupten in den E-Mails, sie hätten mittels einer Schadsoftware (sogenannte Trojaner) die PC-Kamera gehackt und die Betroffenen dann beim Besuch von Pornoseiten oder bei der Masturbation gefilmt. Um die Veröffentlichung dieses Beweisvideos im Internet zu verhindern, werden die Betroffenen aufgefordert, "Schweigegeld" in Form von Bitcoins zu überweisen.
Teilweise wird diesen E-Mails dadurch besonderen Nachdruck verliehen, dass die Betroffenen tatsächlich namentlich angeschrieben und auch Passwörter der Betroffenen oder deren Handynummern benannt werden. Tatsächlich handelt es sich aber auch hier nur um ein geschicktes Täuschungsmanöver. Das Passwort bzw. die Handynummer stammt aus kriminellen Cyberangriffen/ Datenlecks in der Vergangenheit und dient im Weiteren als Grundlage für illegale Handlungen.
Die Täter spielen mit der Angst der Empfänger. Fakt ist, dass es keine Trojaner auf den PCs der Betroffenen gibt. Es existiert auch kein Videomaterial und es wurde noch nie ein diffamierendes Video veröffentlicht.
Die Polizei gibt daher folgende Hinweise:
- Löschen Sie derartige Nachrichten sofort. - Kommen Sie Zahlungsaufforderungen in Erpressungsmails nie nach. - Nutzen Sie darüber hinaus nie das gleiche Passwort für mehrere Zugänge. - Überprüfen Sie mit Hilfe eines sogenannten "Identy Leak Checker" (Internetseiten, auf denen Sie durch Eingabe von E-Mail-Adressen überprüfen können, ob diese bereits im Rahmen zurückliegender Hackerangriffen betroffen waren), ob ihre persönlichen Identitätsdaten bereits im Internet veröffentlicht wurden und hierdurch dem Missbrauch preisgegeben sind. - Ändern Sie ggf. sofort alle Passwörter für ihre Zugänge zu Foren, Mail Accounts usw. - Nutzen Sie sichere Passwörter mit Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen - Nehmen Sie Kontakt zu Ihrem kontoführenden Institut auf, um eventuell bereits getätigte Geldflüsse anzuhalten oder rückgängig zu machen (rb)
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Rheinisch-Bergischer Kreis
Pressestelle
Telefon: 02202 205 120
E-Mail: pressestelle.rheinisch-bergischer-kreis@polizei.nrw.de