Limburg (ots) - Am 14.09.2018 startete bereits zum siebten Mal das Präventionsprojekt PiT an der Theodor-Heuss-Schule in Limburg. Pit steht für Prävention im Team. Den Siebtklässlern werden an mehreren Projekttagen von einem institutionsübergreifenden Team, bestehend aus Lehrern, Polizeibeamten und Sozialarbeitern, gewaltdeeskalierende Strategien antrainiert.
Gespannt stehen die Schüler der Klasse 7 im Tagungsraum der Polizeidirektion Limburg und erwarten die nächste Frage von Polizeioberkommissarin Claudia Weber. Sie nehmen an einem Ratespiel teil, das Gewaltsituationen zum Thema hat. Auf dem Fußboden klebt ein Kreppstreifen, an dem drei Stationen dargestellt sind: Gewalt, Mitte und keine Gewalt. Jeder Schüler muss für sich entscheiden, ob es sich bei der geschilderten Situation um Gewalt handelt oder nicht. Ist der Schüler unsicher, stellt er sich auf die mittlere Position. Hat jeder seinen Entschluss gefasst, werden stichprobenartig die Schüler nach dem Motiv ihrer Entscheidung befragt. Die Antworten befremden die Erwachsenen hin und wieder, teilweise zeugen sie aber auch von klarem Verständnis für den Gewaltbegriff. Alle Schüler sind sich einig: wird ein Schüler aufgrund eines Scherzes verletzt, sei es physisch oder psychisch, handelt es sich nicht um eine Gewalttat! Das Prinzip ist klar, eine falsche Antwort gibt es nicht. Bei Pit steht das Opfer im Vordergrund. Der Einzelne soll individuell gestärkt und ihm persönliche Handlungsoptionen aufgezeigt werden. Das sogenannte Pit-Team besteht aus zwei Lehrkräften der Theodor-Heuss-Schule, Julia Kaiser-Gros und Andreas Jung, einer Sozialarbeiterin der Jugendhilfe Limburg-Weilburg, Caroline Maxeiner und der Polizeioberkommissarin Claudia Weber. Das Team trainiert schon seit 2011 gemeinsam an der Theodor-Heuss-Schule die jeweiligen siebten Klassen. Die Trainer werden in mehrtägigen Qualifizierungskursen ausgebildet. Hessenweit finden zusätzlich regelmäßige Treffen und Tagungen für einen Austausch statt. Die Leitung des Programms hat Astrid Rumpf-Arab vom Hessischen Innenministerium inne. Pit Hessen wird im Landkreis Limburg-Weilburg an drei weiteren Schulen durchgeführt: Der Mittelpunktschule Goldener Grund in Niederselters, der Fürst-Johann-Ludwig-Schule in Hadamar und der Freiherr-vom-Stein-Schule in Dauborn. Interessierte Schulen können sich über die Homepage PiT-Hessen@hmdis.hessen.de zu dem Programm und den Bewerbungsmodalitäten informieren. Als Auszeichnung der Teilnahme am Projekt erhält die Schule in einer feierlichen Zeremonie das Pit-Schild verliehen, welches am Haupteingang der Schule seinen Platz finden kann.
Trainieren und gleichzeitig den Klassenverband stärken
Nachdem mit den Schülern verschiedene Gewaltbegriffe unterschieden und eingeübt wurden, werden in folgenden Trainingseinheiten theoretisch als auch in Rollenspielen individuelle Handlungsstrategien entwickelt, um Konflikte zu vermeiden oder gewaltlos aus einem bereits bestehenden Konflikt auszusteigen. Der erste Trainingstag ist gleich beendet. Es bleibt noch Zeit für ein kurzes Feedback durch die Schülerinnen und Schüler. Die Aktion hat den Siebtklässlern Spaß gemacht, sie wurde als kurzweilig und lehrreich empfunden. Es bleibt zu hoffen, dass die Schüler die Inhalte auch verinnerlichen werden.
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