- 180927_BAOSWA_Branddelikte_ab09.05_2_.pdfPDF - 638 kB
Insgesamt registrierte die "BAO Schwalbach" seit Mai 2018 32 Sachbeschädigungsdelikte und Brandstiftungen, bei denen überwiegend Großraummülltonnen in Brand gesteckt wurden. Die kriminalistische Erfahrung zeigt, dass gerade Brandserien dazu geeignet sind, das Sicherheitsempfinden der Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt empfindlich zu beeinflussen. Die Menschen haben aus nachvollziehbaren Gründen schlichtweg Angst, Opfer eines Branddeliktes zu werden.
Die Ermittler der Polizei wissen jedoch auch, dass Brandserien ihre eigenen Gesetze haben. Die Täter hinterlassen so gut wie keine Spuren und eine Brandlegung ist innerhalb von wenigen Sekunden abgeschlossen. Darüber hinaus kommen gerade in der Serie in Schwalbach möglicherweise unterschiedliche Personen oder auch Personengruppen für die Brandlegungen in Betracht. Motive für die Taten könnten Frustration, Langeweile, Pyromanie oder übersteigertes Geltungsbedürfnis sein.
Zu der Komplexität der Ermittlungen kommt die bauliche Situation in Schwalbach am Taunus. Die Polizei geht davon aus, dass sich der oder die Täter in ihrem Gebiet bestens auskennen und damit Fluchtwege und Versteckmöglichkeiten in dem verwinkelten Gebiet nutzen, um sich von einem Tatort zu entfernen oder zu verbergen.
Zu einer Täterermittlung oder einer Festnahme im Zusammenhang mit einer Brandlegung kam es bisher nicht. Die Polizeidirektion Main-Taunus hat eine eigene Arbeitsgruppe mit den Ermittlungen betraut. Darüber hinaus kamen in den letzten Wochen zur Nachtzeit regelmäßig zahlreiche Beamtinnen und Beamte, sowohl in zivil, als auch in Uniform zum Einsatz, um das Entdeckungsrisiko für die Täter zu erhöhen.
Die deutlich erhöhte Präsenz von Polizeikräften im Stadtgebiet von Schwalbach führte damit automatisch zu einer Zunahme von Personen- und Fahrzeugkontrollen. In diesem Zusammenhang kam es zu Vorfällen, bei denen Einsatzfahrzeuge der Polizei und Kräfte von Polizei und Ordnungsamt mit Eiern und Steinen beworfen wurden. Diese Fälle blieben jedoch ohne schwerwiegende Folgen.
Das Polizeipräsidium Westhessen wird zukünftig die Präsenz von offen und verdeckt agierenden Einsatzkräften beibehalten, um so den Fahndungs- und Entdeckungsdruck für die Täter hoch zu halten. Parallel dazu gehen die Ermittlerinnen und Ermittler der "BAO Schwalbach" jeder Spur nach, um Tatverdächtige zu identifizieren. In diesem Zusammenhang spielen Zeugenaussagen eine besondere Rolle. Daher wird auch in jedem neuen Fall eine Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet, um zum einen die Bevölkerung zu sensibilisieren und zum anderen dazu anzuregen, bei verdächtigen Beobachtungen unmittelbar die Polizei zu verständigen. Hinweisgeber werden gebeten, sich unmittelbar an die Polizeistation in Hofheim, unter der Telefonnummer (06192) 2079-0 zu wenden.
Das Ziel aller Maßnahmen ist es, der Brandserie ein Ende zu setzen, Täter zu ermitteln und festzunehmen und das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger wiederherzustellen. Daher wird die Polizeidirektion Main-Taunus auch mit Einsatzkräften aus dem gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Westhessen unterstützt.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Westhessen - Wiesbaden
Konrad-Adenauer-Ring 51
65187 Wiesbaden
Pressestelle
Telefon: (0611) 345-1046/1041/1042
E-Mail: pressestelle.ppwh@polizei.hessen.de