Kfz-Kriminalität in Mecklenburg-Vorpommern

Rampe (ots) - Die Fallzahlenentwicklung der Kfz-Kriminalität in Mecklenburg-Vorpommern ist seit dem Jahre 2011 kontinuierlich rückläufig, mit Ausnahme eines vorübergehenden Anstiegs der Fallzahlen im Jahr 2016. Auch im aktuellen Jahr setzt sich der langjährig rückläufige Trend fort.

Nach wie vor am häufigsten von Diebstählen betroffen sind Modelle der Fahrzeugmarke Volkswagen. Im Vergleich zu den Vorjahren wurden im Verlauf dieses Jahres vermehrt Modelle der Marken Mazda und Ford entwendet.

Insgesamt ist Mecklenburg-Vorpommern weiterhin auch Transitland für entwendete, hochwertige Fahrzeuge aus anderen, meist westlicher gelegenen Bundesländern. Die Zielländer für diese Fahrzeuge befinden sich überwiegend in Osteuropa. Beispielhaft dafür ist ein Sachverhalt der Polizeiinspektion Ludwigslust aus dem April diesen Jahres: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108763/3919731.

Die Täter agieren äußerst professionell, das Ausspähen, der Diebstahl, das Verbringen der Fahrzeuge und deren Absatz erfolgen arbeitsteilig. Das gilt ebenso für den Diebstahl von Fahrzeugteilen, wie Katalysatoren, Airbags und Navigationseinheiten, aus betroffenen Kraftfahrzeugen. Bei diesen Diebstählen werden häufig mehrere Fahrzeuge in einem begrenzten Tatortbereich durch Einschlagen von Dreiecksfenstern angegangen und die Bauteile meist professionell innerhalb kurzer Zeit ausgebaut und entwendet.

Neben den "klassischen", oft mechanisch einwirkenden Begehungsweisen passen sich die Täter auch zunehmend den aktuellen Entwicklungen in der Automobilindustrie an. Moderne Sicherungssysteme, wie "Keyless-go", sind zwar bequem für Autofahrer, werden von Tätern aber oftmals gezielt genutzt, um die so ausgestatteten Fahrzeuge zu entwenden.

Mithilfe sogenannter Keyless-go-Systeme entriegelt die Fahrzeugtechnik die Türen, sobald sich der mit einem Minisender ausgestattete Fahrzeugschlüssel in der Nähe des Fahrzeugs befindet, meistens in der Jacken- oder Hosentaschen des Fahrers. Das Auto kann dann ohne Zündschlüssel mit einem Starttaster gestartet werden. Diesen Komfort nutzen Diebe mit speziellen Geräten aus. Sie fangen das Signal des Autoschlüssels ab und verstärken es. Liegt der Autoschlüssel zum Beispiel im Haus nahe der Eingangstür, können die Täter draußen mit speziellen "Funkwellenverlängerern" zuschlagen und den gesendeten Code scannen. Das Auto öffnet sich automatisch und kann sofort vom Dieb gestartet werden. Ähnlich können Kriminelle auch auf Parkplätzen die Keyless-go-Signale abfangen, wenn der Besitzer mit seinem Schlüssel aussteigt. Sobald der Schlüsselinhaber sich entfernt hat, nutzen die Täter den mit ihren Geräten gespeicherten Code zum Diebstahl.

Die Polizei rät in diesem Zusammenhang:

   - Legen Sie den Funk-Schlüssel nie in die Nähe der Haus- oder 
     Wohnungstür. 
   - Achten Sie beim Aussteigen aus dem Wagen auf verdächtige 
     Personen in Ihrer unmittelbaren Nähe. Verständigen Sie umgehend 
     die Polizei, wenn Ihnen verdächtige Personen oder Fahrzeuge in 
     Ihrer Wohngegend auffallen. 
   - Fragen Sie beim Hersteller Ihres Fahrzeuges, ob der 
     Komfortzugang temporär deaktiviert werden kann oder erkundigen 
     Sie bei Ihrer Fachwerkstatt, welche Möglichkeit es speziell für 
     Ihr Fahrzeug gibt. 
   - Das Funksignal durch geeignete Maßnahmen abzuschirmen wäre eine 
     kurzfristige Möglichkeit zum Diebstahlsschutz. Dazu wird ein 
     "Schlüsseltresor" aus Metall benötigt oder ein mit spezieller 
     Sicherheitsfolie ausgeschlagenes Schlüsselmäppchen. Sollten sie 
     auf solche Methoden zurückgreifen, machen Sie auf jeden Fall zur
     Sicherheit den Selbsttest: Nur wenn das Fahrzeug sich nicht 
     einmal dann öffnet, wenn Sie den "abgeschirmten" Schlüssel 
     direkt neben die Fahrzeugtür halten, haben auch die Diebe mit 
     ihrer kriminellen Technik keine Chance. 
Weiterführende Hinweise, wie man sich vor Kfz-Diebstahl schützen kann, finden sich auf den Internetseiten http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl-und-einbruch/diebstahl-rund-ums-kfz/ bzw. http://www.k-einbruch.de/sicherheitstipps/fahrzeuge/.



Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Matthias Rascher
Telefon: 03866/64-8700
E-Mail: presse@lka-mv.de
http://www.polizei.mvnet.de