Polizeipräsidium Osthessen warnt: Betrüger geben sich als BKA-Beamte aus

Bad Hersfeld (ots) - BAD HERSFELD / ROTENBURG / BEBRA. Am gestrigen Abend (30.10.) und im Verlauf des heutigen Vormittages (31.10.) haben sich ältere Bürgerinnen und Bürger besorgt an die Polizei im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gewandt. Dabei hatten "falsche BKA-Beamte (BKA - Bundeskriminalamt) bei den Senioren angerufen. Glücklicher Weise wurde uns noch kein Schadensfall berichte. Das Polizeipräsidium Osthessen vermutet eine neue Welle von Anrufen im osthessischen Bereich und warnt daher erneut vor diesen Anrufen falscher BKA-Beamter.

Mit viel List und Tücke versuchen Betrüger ahnungslose Verbraucher auszunehmen. Sie nehmen als angebliche BKA-Beamte Kontakt mit den Bürgern auf und erzählen sehr kreative Geschichten. Wir erklären in dieser Warnung, auf welche Masche Sie sich einstellen und wie Sie sich verhalten sollten.

Immer öfter versuchen kriminelle Banden mit Amtsanmaßung an das Geld von ahnungslosen Bürgern zu kommen. Angeblich rufen sie von einer Polizeidienststelle an und blenden dafür sogar die 110 im Display des Telefons ein. Andere gehen gleich als Kriminalbeamte vor Ort und erschleichen sich so nicht nur das Vertrauen, sondern auch Zutritt zu den Räumen der Opfer. Jetzt warnt das Bundeskriminalamt vor massenhaften betrügerischen Anrufen im Namen der Bundesoberbehörde mit Hauptsitz in Wiesbaden.

So funktioniert die BKA-Telefonmasche der Trickbetrüger

Das Telefon klingelt. Am anderen Ende der Strippe meldet sich ein Beamter des Bundeskriminalamtes. Das Herz des Angerufenen schlägt merklich schneller. Doch der freundliche Beamte gibt Entwarnung. Es ist nichts passiert. Er stellt sich höflich vor, übermittelt seine Handyrufnummer und fragt, ob der Angerufene grundsätzlich bereit ist, das BKA bei der Verbrechensbekämpfung zu unterstützen.

Angerufen werden häufig ältere Menschen, die dem angeblich hochrangigen Beamten natürlich bei seiner Arbeit unterstützen möchten. In der Folge kommt es zur Erzählung von filmreifen Geschichten. Der Anrufer hält über mehrere Tage und teilweise auch Wochen den Kontakt zum Angerufenen. Letztlich überzeugt er ihn aber doch zur Überweisung eines oder mehrerer hoher Geldbeträge. Ist bei dem Verbraucher nichts mehr zu holen, reist der Kontakt ab und das Geld ist auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Natürlich gibt es den angeblichen Beamten nicht, da alles die Inszenierung von Trickbetrügern war.

Derartige Anrufe sind genau wie die Anrufe angeblicher Polizisten kein Einzelfall, sondern ein bundesweites Problem.

Was können Verbraucher tun, wenn das BKA anruft?

Grundsätzlich können Sie sicher sein, dass das Bundeskriminalamt, aber auch andere Strafverfolgungsbehörden Sie nicht kontaktieren, um Ihre Unterstützung oder sogar Geld von Ihnen anzufordern. Auch als Lockvogel werden Sie das BKA und die Polizei nicht werben. Das taugt allenfalls für einen spannenden Film im Vorabendprogramm, hat mit der Realität aber nichts gemeinsam. Bitte beachten Sie folgende Punkte:

Das BKA kontaktiert Sie niemals telefonisch, schriftlich oder persönlich, um von Ihnen Geld zu fordern.

Das BKA aber auch andere Strafverfolgungsbehörden werben Sie niemals als Lockvogel.

Das BKA droht Ihnen nicht. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

Das BKA fordert telefonisch keine Informationen über Ihr Vermögen oder Ihre familiären Umstände an.

Wenn demnächst bei Ihnen das Telefon klingelt und sich am anderen Ende ein Mitarbeiter des BKA oder der Polizei meldet, dann sollten Sie Folgendes tun.

Legen Sie am besten sofort auf, ohne ein Gespräch zu führen.

Wenn Sie mit dem Anrufer sprechen, dann notieren Sie sich Name, Telefonnummer und Dienststelle. Lassen Sie sich jedoch auf keinerlei Forderungen oder Zusagen ein. Vereinbaren Sie auch keinen Besuchstermin.

Rufen Sie direkt im Anschluss an das Gespräch die nächste Polizeidienststelle an. Wählen Sie die Festnetznummer der Polizei manuell. Verwenden Sie nicht die angezeigte oder im Telefonat übermittelte Rufnummer. Im Zweifelsfall wählen Sie die Behördennummer 115. Haben Sie keine falsche Scheu und zeigen Sie derartige Anrufe umgehend bei der Polizei an.

Hinweise bitte an die Polizei in Bad Hersfeld, Tel.: 06621/9320, in Rotenburg, Tel.: 06623/9370 oder im Internet unter www.polizei.hessen.de - Onlinewache.

Manfred Knoch, Pressesprecher, Tel.: 06621/932-131



Rückfragen bitte an:
Manfred Knoch
Polizeipräsidium Osthessen
Pressestelle
Telefon:
Bad Hersfeld: (06621-932-131)