Wilhelmshaven (ots) - Immer wieder wird vor dem facettenreichen Vorgehen der Betrügerinnen und Betrügern gewarnt und trotzdem schaffen es die Täter immer wieder, an das Vermögen der Geschädigten zu gelangen.
Mit einer professionellen Gesprächsführung setzen die Anrufer in der Regel ältere Personen emotional derartig unter Druck, dass Anrufer die Geschädigte dazu bringen, ihn tatsächlich als Familienangehörige anzuerkennen.
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Derzeit ermittelt die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland wegen eines Betruges, bei dem Ende Oktober eine Wilhelmshavenerin Opfer geworden ist.
Die 73-jährige Rentnerin erhielt einen Telefonanruf eines Mannes, der sich als Ehemann ihrer Nichte ausgab. Durch geschickte Gesprächsführung erlangte der bislang unbekannte Anrufer nähere Informationen zum Verwandtschaftsverhältnis und konnte so das Vertrauen der Wilhelmshavenerin gewinnen.
Anschließend gab dieser an, sich auf einer Auktion in Winschoten (Niederlande) zu befinden, wo er gerade ein Grundstück ersteigert hätte. Das Auktionshaus würde jedoch seinen Scheck in Höhe von 20.000,00 EUR nicht akzeptieren, weshalb er nun dringend Bargeld benötige.
Im Vertrauen darauf, dass es sich tatsächlich um den Mann ihrer Nichte handelt, begab sich die 73-Jährige umgehend zu ihrer Bank und ließ sich über 8.000,00 EUR in bar auszahlen.
Gemäß telefonischer Anweisung fuhr sie mit ihrem PKW nach Winschoten und übergab dort den Geldbetrag einer angeblichen Mitarbeiterin des Auktionshauses.
Die Polizei betont, dass während der gesamten Fahrt nach Winschoten die Mobilfunkverbindung aufrechterhalten wurde, wodurch die Täter mit der Rentnerin jederzeit in Kontakt standen. Der Betrug fiel der Rentnerin erst am nächsten Morgen auf, als sie - entgegen der Versprechungen des Anrufers - vergeblich auf den Besuch ihrer Nichte samt Ehemann wartete.
Das Phänomen "Enkeltrick", bei dem oftmals ältere Mitbürger geschädigt werden, ist leider nach wie vor ein großes Thema, das die Polizei immer wieder beschäftigt.
"Wir appellieren in diesem Zusammenhang insbesondere an die jüngeren Angehörigen älterer Menschen, über die Gefahren zu sprechen, die sich hinter der dreisten Masche dieser Betrüger verbergen" betont Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.
Die Polizei warnt vor dieser Masche und rät eindringlich
Seien Sie misstrauisch, wenn Personen am Telefon Geldbeträge oder Schmuck/Gold von ihnen fordern!
Geben Sie keine Details zu ihren familiären Verhältnissen preis!
Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen immer direkte Rücksprache mit den angeblich betroffenen Angehörigen!
Verständigen Sie über Notruf 110 die Polizei!
Außerdem finden Sie weitere Informationen unter www.polizei-beratung.de.
Für ein persönliches Beratungsgespräch kann man sich jederzeit an die Beauftragte für Kriminalprävention Katja Reents unter der Rufnummer 04421/942-108 bzw. an die beiden Präventionsbeauftragten der Polizeikommissariate im Landkreis Friesland wenden. Für Varel Eugen Schnettler, Rufnummer 04451/923-146 bzw. für Jever Tanja Horst, Rufnummer 04461/9211-181.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
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