Stuttgart-Stadtgebiet (ots) - Die Polizei warnt aus aktuellem Anlass erneut vor Trickbetrügern, die insbesondere mit der Betrugsmasche "Falsche Polizeibeamte" und "Falsche Amtspersonen" versuchen, vorwiegend ältere Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen. Eine 78-jährige Stuttgarterin ist nun Opfer eines besonders schweren Falles dieser Betrugsmasche geworden. Am 16.10.2018 kontaktierten die Betrüger die Dame zum ersten Mal und brachten sie im Verlau
f mehrerer Telefonate dazu, Wertgutscheine bei Online-Kaufhäusern zu erwerben und die dazugehörigen Codes den Tätern zu übermitteln. Etwa Ende Oktober deponierte die Seniorin eine Tüte mit mehreren Tausend Euro Bargeld vor ihrer Haustür, welche die Täter "zu ihrer sicheren Verwahrung" abholen ließen. Ende November schließlich überredeten die Betrüger die Frau gar, ihre Eigentumswohnung zu verkaufen. Aus diesem Erlös deponierte die Dame wiederum Bargeld in Höhe von mehreren Zehntausend Euro in einer Tüte in der Nähe ihres Wohnortes. Auch dieses Geld holten die Täter ab. Bekannt geworden ist der Betrugsfall schließlich, als die Dame Anfang Januar bei einem Polizeirevier anrief, und nach dem Verbleib ihres Geldes fragte. Nach ersten Schätzungen befindet sich die Schadenssumme im oberen fünfstelligen Bereich. Als mögliche Ursache für das lange Wirken der Betrugsdauer machte die Seniorin deutlich, dass die Täter sie wohl rhetorisch geschickt an ihrer geistigen Leistungsfähigkeit aufgrund ihres Alters zweifeln ließen und sie immer wieder auf ihre vermeintliche "Schweigepflicht", welcher sie unterliege, aufmerksam machten. Diese angeblich mit Sanktionen bewehrte "Schweigepflicht" wird den Opfern systematisch eingeredet und als Druckmittel benutzt. Es dient den Tätern als Kontrollmittel und zur Sicherstellung eines möglichst langen Fortwirkens der Betrugsmasche.
Die Polizei rät:
- Die Polizei ruft Sie niemals unter dem Polizeinotruf 110 an.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
den Hörer auf. So werden Sie Betrüger los.
- Werden Sie misstrauisch bei Forderungen nach
+ schnellen Entscheidungen, + Kontaktaufnahme mit Fremden sowie + Herausgabe von persönlichen Daten, Bargeld, Schmuck oder Wertgegenständen.
- Wählen Sie die 110 und teilen Sie den Sachverhalt mit. Benutzen
Sie nicht die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Tätern
landen.
- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und
finanziellen Verhältnisse. - Beraten Sie sich mit Ihrer Familie
oder Personen, denen Sie vertrauen.
Weitere Informationen und Präventionstipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de
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