Altena (ots) - Eine 84-jährige Altenaerin ist am Mittwoch auf den Enkeltrick hereingefallen. Unbekannte riefen bei der Frau an und gaben sich als Sohn bzw. dessen Rechtsanwalt aus. Der Sohn bräuchte angeblich Geld, um eine Eigentumswohnung zu erwerben. Die Geschädigte glaubte die Geschichte. Sie holte eine hohe Summe Bargeld aus ihrem Bankfach und übergab dieses in ihrer Wohnung einem angekündigten "Kurier". Am nächsten Tag besuchte sie ihren echten Sohn, der dann die Anzeige erstattete. Der Verlauf dieses Betruges ist leider klassisch. Neben den betrügerischen Anrufen angeblicher Polizeibeamter gibt es den sogenannten Enkeltrick. Fremde melden sich bei älteren Menschen mit der Frage: "Rate mal, wer hier ist?" Je nach dem, auf wen der Angerufene tippt, schlüpfen die Betrüger sehr flexibel in eine Rolle: Mal spielen sie die alte Freundin aus früheren Zeiten, mal den Enkelsohn, mal die Tochter. Und immer schildern sie eine akute finanzielle Notlage oder eine Gelegenheit, etwas einmalig günstig zu kaufen. Wer sich auf solche Anrufe einlässt, der öffnet Betrügern Tür und Tor, warnt die Polizei. Die Täter verwickeln ihre Opfer so geschickt in ein Gespräch, dass die meist älteren Menschen jeden Zweifel verlieren und alles tun, um dem vermeintlichen "Enkel" zu helfen. Oft haben die Opfer sogar schon von der Masche gehört und lassen sich trotzdem überreden. Deshalb warnt die Polizei immer wieder. Auch Verwandte und Nachbarn sollten ältere Menschen auf die leider sehr wahrscheinliche Möglichkeit betrügerischer Anrufe hinweisen. Beim leisesten Zweifel, den echten Sohn oder Enkel wirklich am Telefon zu haben, sollten Betroffene das Gespräch sofort beenden. Dann können sie in Ruhe die ihnen bekannte Telefonnummer aus ihrem Adressbuch heraussuchen und ihren echten Sohn anrufen. Und natürlich sollten sich die echten Enkel nicht "Rat mal, wer hier ist ..." bei der Oma am Telefon melden.
Durch das Dachflächenfenster sind Einbrecher an der Waldstraße am Drescheider Berg in ein Einfamilienhaus eingedrungen. Der Täter kletterte auf das Dach und schlug das Glas eines Dachfensters ein. So gelangte er in das Gebäude, wo er auf mehreren Etagen sämtliche Schränke durchwühlte und den Inhalt heraus auf den Boden riss. Mit einem Laptop und Bargeld flüchtete der Einbrecher. Die Altenaer Polizei bittet um Hinweise unter Telefon 02352/9199-0.
Erpresser machen sich möglicherweise die kürzlich öffentlich gewordene Hacker-Welle zunutze und versuchen, ahnungslose Opfer zu erpressen. Am Mittwoch und Donnerstag landeten erneut Erpressermails auf Rechnern in Altena und Lüdenscheid und Iserlohn. Im Fall eines Büros behauptete der Absender, er habe jetzt "vollen Zugriff" - gemeint war offenbar der Computer des Empfängers. Außerdem gebe es verunglimpfende Videos. Um dessen Veröffentlichung zu verhindern, solle die Empfängerin einen Betrag in der virtuellen Währung Bitcoin überweisen. Auf diesem Weg lässt sich der Empfänger nur sehr schwer ermitteln.
Die Erpressermails werden schon seit einiger Zeit versendet und es gibt verschiedene Varianten. Die Täter spielen subtil mit der Angst, indem sie massenhaft Mails verschicken an Privatpersonen oder Firmen. Die Hoffnung: Irgendeinen mit schlechtem Gewissen wird es schon treffen. Mancher zahlt aus Scham. Er riskiert allerdings eher weitere Forderungen und wird die Erpresser auf diesem Weg keineswegs los. Die individualisierte Fassung der Erpresser-Mails enthält sogar private Informationen wie Namen oder Handynummern. Immer wieder erlangen Hacker solche Informationen. Das heißt aber noch lange nicht, dass es tatsächlich kompromittierende Videos von den Opfern gibt. Im Zweifel sollten sich Opfer an die Polizei wenden und Anzeige erstatten.
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