Wohnhausbrand offenbar vorsätzlich gelegt – Tatverdächtiger in U-Haft


14.01.2019, PP Unterfranken
Wohnhausbrand offenbar vorsätzlich gelegt – Tatverdächtiger in U-Haft
Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Würzburg vom 14.01.2019WIESENTHEID, LKR. KITZINGEN. Am frühen Sonntagmorgen ist in einem Wohnhaus ein Feuer ausgebrochen. Zwei Personen kamen mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation in verschiedene Krankenhäuser. Schwerwiegend verletzt wurde offenbar niemand. Die Ermittler gehen aktuell von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Ein dringend Tatverdächtiger befindet sich auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft. Ermittelt wird unter anderem wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts.

Kurz nach 05.00 Uhr war bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken die Mitteilung eingegangen, dass in dem Wohnhaus in der Fliederstraße ein Feuer ausgebrochen sei. Als die erste Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Kitzingen am Einsatzort eintraf, stellte sich heraus, dass der Brand offenbar in der Kellerwohnung des Anwesens entstanden war. Dichter Rauch hatte sich bereits in dem Gebäude verteilt.Eine Bewohnerin hatte den Brandgeruch bemerkt, sich zu ihren Nachbarn gerettet und von dort aus den Notruf veranlasst. Ein Bewohner wurde von den Einsatzkräften der Feuerwehr aus dem verqualmten Haus gerettet und ins Freie gebracht. Er hatte bereits Rauchgase eingeatmet und kam nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus, wo er stationär aufgenommen wurde. Eine weitere Person, die zum Zeitpunkt des Brandes bei der Familie zu Besuch war, kam ebenfalls mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation in ein Krankenhaus, konnte jedoch nach erfolgter Untersuchung noch am selben Tag entlassen werden.Neben der Polizeiinspektion Kitzingen, der Kriminalpolizei Würzburg und dem Rettungsdienst befanden sich die Freiwilligen Feuerwehren Wiesentheid, Untersambach, Abtswind und Iphofen im Einsatz. Darüber hinaus übernahmen Notfallseelsorger die Betreuung der vom Brand betroffenen Familie. Das Brandobjekt ist bis auf weiteres unbewohnbar. Die Schadenshöhe dürfte nach ersten vorsichtigen Schätzungen im sechsstelligen Bereich liegen. Zum Tatablauf können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen keine näheren Angaben gemacht werden. Allerdings haben sich Anhaltspunkte für eine vorsätzliche Brandlegung verdichtet. Zur Brandursachenermittlung wurde auch ein Brandsachverständiger des Bayerischen Landeskriminalamtes beigezogen.Der dringend Tatverdächtige, der noch am Sonntagmorgen vorläufig festgenommen worden war, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg am Montag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Untersuchungshaftbefehl wegen des dringenden Verdachts des versuchten Mordes in zwei Fällen und der schweren Brandstiftung. Der Beschuldigte wurde nach der Eröffnung des Haftbefehls in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.Die noch andauernden Ermittlungen, insbesondere hinsichtlich des Tatmotivs, werden von der Kripo Würzburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geführt.
Audiodatei O-Ton des Pressesprechers Björn Schmitt, Dauer 1:09 Min.   ( .mp3 )