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Rotenburg (ots) - Technische Manipulationen sorgen für Gefahr im Schwerlastverkehr ## Fotos in der digitalen Pressemappe ##
Sittensen/A1. Bei den Kontrollen des Schwerlastverkehrs auf der Hansalinie A1 zwischen Bremen und Hamburg sind die Beamten der Autobahnpolizei Sittensen in den zurückliegenden Wochen auf erstaunliche Tricks von Spediteuren getroffen, mit denen diese versuchen die rechtlichen Bestimmung der Sozialvorschriften zum Nachteil des von ihnen eingesetzten Personals zu umgehen. Grundsätzlich dürfen berufliche Kraftfahrer 9 bzw. 10 Stunden am Tag hinter ihrem Lenkrad sitzen. In der Woche sind zwei längere Schichten von 10 Stunden erlaubt. An den restlichen Tagen ist nach 9 Stunden Schluss. Die Ruhezeiten müssen grundsätzlich mindestens 9 bzw. 11 Stunden betragen. Im hart umkämpften und lukrativen Gewerbe des Gütertransports ist Zeit gleich Geld. Dementsprechend versuchen einige der Akteure diese Regularien zu umgehen. So wird nicht selten der Zeitaufschrieb der Kontrollgeräte mit ausgeklügelter Technik manipuliert. Entdecken die Polizisten einen unregelmäßigen Aufschrieb, steht schnell dieser Verdacht im Raum. In einem Fall stoppte die Polizei auf der Hansalinie die Weiterfahrt einer Zugmaschine und stellte das Fahrzeug kurzerhand sicher. Gutachter entdeckten später am Getriebe des Lkw, dass ein Tachographensensor, der für die Umsetzung des Zeitaufschriebs sorgt, geöffnet worden war. Durch das Zwischenschalten eines Widerstandes war es dem Fahrer nun möglich, den Aufschrieb manuell ein- oder auszuschalten. In solchen Fällen leitet die Polizei ein Strafverfahren wegen Fälschung beweiserheblicher Daten ein. Noch schwerer als der reine Verstoß wiegt aus Sicht der Beamten aber die Gefährdung des Straßenverkehrs durch übermüdete Fahrer. Mithilfe der technischen Manipulationen dürften die Fahrtzeiten der betroffenen Könige der Landstraße um etliche Stunden überschritten und demzufolge auch die erforderlichen Ruhezeiten gefährlich verkürzt werden. Ein weiterer kritischer Aspekt liegt in der Manipulation an sich. Durch das Verändern der Technik, wie in dem beschriebenen Fall, wurden auch wichtige Assistenzsysteme der Zugmaschine deaktiviert. Dessen Fahrer konnte sich nicht mehr aus das Antiblockiersystem (ABS), das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) und den Abstandswarner verlassen. Drahtzieher und Hauptverantwortliche sind aus Sicht der Beamten jedoch nicht die Fahrer selbst, sondern diejenigen, die sie mit erheblichem kriminellen Potential ausbeuten.
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Polizeiinspektion Rotenburg
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