31.01.2019 – 11:34, Polizeipräsidium Ludwigsburg, Ludwigsburg (ots)
Auf einen angeblichen Microsoft-Mitarbeiter fiel am Dienstag ein 69 Jahre alter Mann aus Münchingen herein. Gegen 17:30 Uhr erhielt er den Anruf eines Herrn, der in englischer Sprache vorgab, dass seine Microsoft Kennung missbräuchlich verwendet werde. Daraufhin ermöglichte der 69-Jährige dem Anrufer den Zugriff auf seinen Computer. Im weiteren Verlauf gab der Unbekannte an, dass der Mann zwei iTunes-Karten im Wert von jeweils 100 Euro besorgen soll, da die Codes der iTunes-Karten zur Freischaltung von weiteren Internet-Konten benötigt werden. Die Karten wurden anschließend besorgt und die Codes durchgegeben. Zudem teilte der Anrufer mit, dass die geforderte Summe auf das Bankkonto des 69-Jährigen zurücküberwiesen werde. Der ältere Mann gab darauf seine Kontodaten an den Anrufer weiter. Am Folgetag erkundigte sich der 69-Jährige bei seiner Bankfiliale, ob der ausstehende Betrag auf sein Konto eingezahlt wurde. Dies wurde verneint. Anhand der Erzählungen wurde der Bankmitarbeiter auf den Betrug aufmerksam und sperrte das Konto des Geschädigten. Der 69-Jährige erstatte anschließend Anzeige bei der Polizei.
Am Mittwochmittag wurde in Bissingen ebenfalls eine 24 Jahre alte Frau Opfer von falschen Microsoft-Mitarbeitern. Mit unterschiedlichen Telefonnummern erhielt sie von verschiedenen Mitarbeitern mehrere Anrufe. In englischer Sprache gaben die Unbekannten an, dass sich auf dem Computer der jungen Frau eine Schadsoftware befindet. Auch sie erlaubte daraufhin über ein zuvor installiertes PC-Programm den Zugriff auf ihr Gerät. Der Mitarbeiter täuschte dann vor, dass die Microsoft-Lizenz abgelaufen ist und er die Lizenz für etwa 10 Euro erneuern kann. Über ihre Kreditkartendaten sollte die Frau die geforderte Summe anschließend begleichen. Mehrere Versuche, auch mit einer weiteren Kreditkarte, die sie für die Überweisung benutzte, scheiterten. Aufgrund der angeblichen Kreditkartenprobleme erhielt die 24-Jährige eine mit Rechtschreibfehlern durchzogene E-Mail. Darin wurde ihr eröffnet, dass ein Techniker vorbeikommt, um ihr Rechnerproblem für rund 30 Euro zu beheben. Die dafür benötigte Kaution in Höhe von 400 Euro, sollte die 24-Jährige mit iTunes-Karten begleichen. Darüber hinaus wurde ihr mitgeteilt, dass sie die Differenz von 370 Euro von dem Techniker erstattet bekommt. Die 24-Jährige kaufte die Karten und gab die Codes an den Anrufer weiter. Auf diese Art und Weise wurde sie um die vierstellige Summe gebracht. Der Techniker sollte am Folgetag bei ihr erscheinen. Offenbar wurde die junge Frau stutzig, weshalb sie am Mittwochabend Anzeige bei der Polizei erstattete.
Tipps der Polizei: Seien Sie im Falle eines solchen Anrufs wachsam und gehen Sie nicht auf die Forderungen ein. Installieren Sie keine Fremdsoftware und beenden Sie das Gespräch. Erstatten Sie im Schadensfall Anzeige bei der Polizei und lassen Sie Ihre betroffenen Kreditkarten und das Online-Banking sofort sperren. Kam es zu einem Fernzugriff auf Ihren Computer, lassen Sie ihn auf Schadsoftware überprüfen. Auch die Firma Microsoft warnt auf ihrer Internetseite vor den Betrügern, die im Namen ihres Unternehmens weltweit anrufen.
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