13.03.2019 – 14:20, Polizeipräsidium Karlsruhe, Karlsruhe/Pforzheim (ots)
Eine langfristige Vollsperrung der Autobahn 8 zwischen den Anschlussstellen Pforzheim-Ost und dem Karlsruher Autobahndreieck sowie in der Fortführung eine Teilsperrung der Autobahn 5 in Richtung Norden waren die erheblichen Folgen zweier leckgeschlagener Tanks im Auflieger eines Sattelzuges.
Zunächst war am Dienstag gegen 16.45 Uhr im Bereich der Autobahnanschlussstelle Karlsruhe-Nord auf einem Parkplatz ein Sattelzug festgestellt worden, aus dessen Auflieger augenscheinlich eine schäumende Substanz heraustrat. Umgehend wurde zur weiteren Begutachtung und Bekämpfung die Berufsfeuerwehr Karlsruhe hinzugezogen, die mit rund 30 Kräften vor Ort eilte.
Wie sich rasch herausstellte, bestand die Ladung aus mehreren sogenannten IBC-Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1000 Liter, befüllt mit Perlastan L-30. Dabei handelt es sich um ein Tensid zur Verwendung in Flüssigseifen sowie in diversen Industrie- und Haushaltsreinigern.
Wohl aufgrund mangelhafter Ladungssicherung sind zwei der Behälter im unteren Bereich beschädigt gewesen, sodass sich nahezu die gesamte Menge von 2.000 Liter der Tensid-Flüssigkeit über die zurückgelegte Fahrtstrecke des Lastwagens ergossen.
Der aus der Ukraine stammende 55 Jahre alte Fahrer des Sattelzuges war in Böblingen gestartet und fuhr über Karlsruhe weiter in Richtung Norden. So war die Spur von Karlsruhe-Hagsfeld zurück über die rechte Fahrspur der A 5, über das Karlsruher Autobahndreieck hinaus weiter auf der A8 bis zur Anschlussstelle Pforzheim-Ost auf einer Länge von rund 30 Kilometern festzustellen. Die Flüssigkeit war inzwischen durch den Fahrzeugverkehr teils auf die gesamte Fahrbahnbreite verteilt und aufgrund des in der Nacht zu erwartenden Regens bestand zusätzliche Gefahr für den Verkehr, da bereits geringe Mengen des Stoffes zusammen mit Wasser einen gefährlichen Schmierfilm auf dem Straßenbelag bilden.
Daher musste die Autobahn 8 am Dienstag aus Sicherheitsgründen ab etwa 19.00 Uhr von der Anschlussstelle Pforzheim-Ost bis zum Karlsruher Dreieck voll gesperrt werden. Auf der A5 bis zur AS Karlsruhe-Nord musste nur die rechte Fahrspur gesperrt werden.
Dies führte insbesondere am Mittwoch im morgendlichen Berufsverkehr auf der A8 vor allem im Enzkreis zu großen Behinderungen. Der Stau erreichte trotz Ableitung des Verkehrs auf der Autobahn bei Pforzheim-Ost eine Länge von bis zu 13 Kilometern. Trotz des Einsatzes zahlreicher Polizisten der Autobahnpolizei und des Verkehrsüberwachungsdienstes waren auch die Ausweichstrecken schnell überlastet.
Erst am Mittwoch gegen 12.00 Uhr konnte die letzte Vollsperrung der Autobahn 8 zwischen den Anschlussstellen Pforzheim-West und Karlsbad mit der Freigabe von zwei Fahrspuren wieder aufgehoben werden. Der dritte Fahrstreifen konnte gegen 13.00 Uhr freigegeben werden, sodass die Strecke erst zu diesem Zeitpunkt wieder komplett zur Verfügung stand. Personen- oder Sachschäden durch die gefährlichen Straßenverhältnisse sind - soweit bisher bekannt - glücklicherweise nicht zu verzeichnen gewesen.
An dem havarierten Lkw wurde die Restmenge der Flüssigkeit von der Feuerwehr abgepumpt. Schließlich brachte man das Fahrzeug zur Umladung auf ein nahegelegenes Firmengelände.
Derzeit dauern die Ermittlungen der Autobahnpolizei bezüglich des Verursachers noch an.
Ralf Minet, Pressestelle
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