15.03.2019 – 14:41, Polizeipräsidium Krefeld, Krefeld (ots)
Das Tötungsdelikt vom 10. März 2019 in Oppum ist aufgeklärt. Ein 60-jähriger Tatverdächtiger hat die Tat gestanden. Es handelt sich um einen Nachbarn des Opfers. Der Mann wurde heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft Krefeld wegen Totschlags dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich in Untersuchungshaft.
Wie bereits berichtet, wurde am vergangenen Montagabend (11. März 2019) ein 69-jähriger Mann, in seiner Wohnung auf der Werkstättenstraße in Krefeld tot aufgefunden. Der Verstorbene wies eine Vielzahl von tiefen Stich- und Schnittverletzungen im Hals- und Kopfbereich auf. Die Obduktion ergab, dass das Opfer verblutet war. Ein Stich in den Oberkörper hatte wichtige innere Organe verletzt. An den Händen wurden mehrere tiefe Schnittverletzungen festgestellt, die als Abwehrverletzungen gegen ein scharfes, messerähnliches Werkzeug zu werten sind. Blutspuren am Tatort wiesen die Ermittler schon frühzeitig auf einen möglichen Kampf hin.
Das Opfer war seit einer Verletzung im Dezember 2018 gehbehindert und war auf einen Rollator angewiesen. Der Rentner lebte zurückgezogen und wurde von Familienangehörigen versorgt.
Im Zuge der Ermittlungen haben Beamte der Mordkommission eine Vielzahl von Nachbarn befragt. Hierbei ergaben sich Hinweise auf einen 60-jährigen Mann, der in der Nachbarschaft wohnt und bis zu einem Streit am 17.Dezember 2018 regelmäßigen Kontakt zum Opfer hatte. Das Opfer hatte ihm seinerzeit vorgeworfen, mehrere Hundert Euro aus seiner Wohnung entwendet zu haben. Zudem stellten die Ermittler fest, dass der Mann Schulden und erhebliche finanzielle Probleme hatte.
Zwei Zeuginnen hatten den 60-Jährigen am Sonntag zur tatrelevanten Zeit im Bereich des Hauses gesehen und Verdacht geschöpft. Beamte der Mordkommission hatten den 60-Jährigen bereits im Zuge der ersten Ermittlungen befragt. Dabei hatte er angegeben, keinen Kontakt zum Opfer und nichts Besonderes bemerkt zu haben. Auffällig war, dass er eine Schnittverletzung am Daumen hatte, die angeblich von einem zerbrochenen Glas stammte.
Nachdem sich die Verdachtsmomente gegen den 60-Jährigen verdichteten, wurde er am gestrigen Donnerstag (14. März 2019) vorläufig festgenommen. In seiner Vernehmung bestritt er zunächst die Tat, räumte die Tötung jedoch am Abend ein. Das Motiv dürfte im persönlichen Bereich liegen. Er habe das Opfer in dessen Wohnung anlässlich des zurückliegenden Streits zur Rede gestellt. Da er sich vom späteren Opfer beschuldigt und bedroht gefühlt habe, sei er so in Wut geraten, dass er mit einem Messer, welches er in der Wohnung vorgefunden hatte, mehrfach auf das Opfer eingestochen habe. Dabei habe er sich selbst an der Hand verletzt. Mit Blut an Händen und Kleidung habe er die Wohnung verlassen. Beim Versuch, die Blutspuren zu beseitigen, habe er das Messer in den Rhein geworfen. Die Polizei hat das Messer bislang nicht gefunden und sucht weiterhin nach dem Tatwerkzeug.
Am heutigen Tage erfolgte eine Videotatrekonstruktion mit dem Beschuldigten am Tatort. Die Ergebnisse fließen in die weiteren Ermittlungen ein. (155)
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