21.03.2019 – 09:45, Kreispolizeibehörde Euskirchen, 53879 Euskirchen (ots)
Das Telefon klingelt, im Display steht keine Nummer. Eine Seniorin hebt ab. Am anderen Ende der Leitung meldet sich eine männliche Stimme:
Unbekannter: "[Vorname der Frau], ich will dich heute einladen." Seniorin: "Wer ist denn da?" Unbekannter: "Bist du heute zuhause?" Seniorin: "Wer ist denn da?" Unbekannter: "Ich bin gerade in Bonn und könnte gleich noch vorbeikommen." Seniorin: "Sven, bist du es?" Unbekannter: "Ja." Seniorin: "Du hörst dich so komisch an." Unbekannter: "Ich rufe aus einer Telefonzelle an. Ich wollte dich zum Essen einladen." Seniorin: "Ich muss gleich in die Stadt." Unbekannter: "Wann bist du denn wieder da?"
So lief der Anruf bei einer Seniorin aus Euskirchen am Mittwochnachmittag (15 Uhr) ab. Doch die 76-Jährige ließ sich nicht beirren. Sie legte einfach auf und kontaktierte ihren "richtigen" Enkel über ihre Tochter. Dieser erklärte, dass er kein Telefonat mit der Oma geführt habe. Die Seniorin verständigte die Polizei und stellte Strafantrag.
Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen. - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann. - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. - Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörige oder anderen Ihnen nahe stehende Personen. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen. - Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110. - Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen. - Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom. - Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
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