Herstellung und Verbreitung von Kinderpornographie – erste Opfer identifiziert
10.04.2019, PP Unterfranken
Herstellung und Verbreitung von Kinderpornographie – erste Opfer identifiziert
Gemeinsame Presseerklärung der Zentralstelle Cybercrime Bayern und des Polizeipräsidiums Unterfranken vom 10.04.2019Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen der Sonderkommission „01-2019“ unter der Sachleitung der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg -Zentralstelle Cybercrime Bayern- ist es zwischenzeitlich gelungen, erste Opfer zu identifizieren.
Symbolbild
Bamberg/Würzburg. Wie bereits berichtet, hatte sich im Rahmen eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens zur Verbreitung von kinderpornographischem Material im sogenannten „Darknet“ ein Tatverdacht gegen zwei Männer aus Würzburg ergeben. Ein Beschuldigter befindet sich seit dem 21.03.2019 wegen des dringenden Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern, sowie der Herstellung und der Verbreitung kinderpornographischer Schriften in Untersuchungshaft. Die zweite tatverdächtige Person wurde bereits am 21.03.2019 mangels dringenden Tatverdachts wieder auf freien Fuß gesetzt. Auch die weiteren Ermittlungen haben den Tatverdacht gegen diese Person bislang nicht weiter erhärtet.Im Rahmen einer groß angelegten Durchsuchungsaktion konnten Einsatzkräfte am 20.03.2019 unter anderem eine dreistellige Zahl an Datenträgern sicherstellen. Insgesamt wurde Datenmaterial mit einem Umfang von mehreren Terabyte gesichert, das derzeit akribisch ausgewertet wird. Im Rahmen dieser fortlaufenden Auswertungen stießen die Ermittler auf eine Vielzahl kinderpornographischer Bilder und Videos. Die aufwändigen Ermittlungen, die sowohl zur Identifizierung der abgebildeten Kinder, als auch zur Ermittlung der Tatorte und Tatzeiten notwendig sind, werden mit Hochdruck durch die eigens hierfür bei der Kripo Würzburg eingerichteten SOKO „01-2019“ unter Sachleitung der Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg geführt. Im Zuge dieser Ermittlungen konnten nunmehr einige der abgebildeten Jungen zweifelsfrei identifiziert werden. Bei diesen Missbrauchsopfern handelt es sich um Kinder einer Kindertagesstätte im Würzburger Stadtteil Heuchelhof, die der inhaftierte Beschuldigte dort als Logopäde behandelt hat. Die entsprechenden Aufnahmen sind auch in den Räumen der Einrichtung entstanden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sind keine Anhaltspunkte dafür vorhanden, dass die Missbrauchshandlungen vom Personal der Kindertagesstätte bemerkt wurden. Die Eltern der betroffenen Kinder wurden inzwischen unter Einbindung von psychologischem Fachpersonal und eines Kriseninterventionsteams informiert und dabei auch in Hinblick auf weitere Betreuungsmöglichkeiten beraten. Auch der Träger der Kita sowie das Jugendamt der Stadt Würzburg sind über den aktuellen Ermittlungsstand informiert. Derzeit wird nach wie vor an der Identifizierung weiterer Tatopfer und Tatorte gearbeitet. Der inhaftierte Beschuldigte hat eine erste kurze Stellungnahme abgegeben.
Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und die Kriminalpolizei bitten nach wie vor um Hinweise aus der Bevölkerung. Die Hotline der Kriminalpolizei Würzburg ist unter 0800/7733744 von 08:00 Uhr bis 22:00 Uhr zu erreichen.
Unter Berücksichtigung des laufenden Ermittlungsverfahrens und zum Schutz der minderjährigen Opfer und ihrer Familien bitten wir um Verständnis, dass zum aktuellen Zeitpunkt über den Inhalt der Presseerklärung hinaus keine weiteren Auskünfte erteilt werden können.
Audiodatei O-Ton des Pressesprechers Björn Schmitt, Dauer 0:38 Min. ( .mp3 )
Bereits erstellte Pressemeldung Verdacht der Herstellung und der Verbreitung von Kinderpornographie – Tatverdächtiger in Untersuchungshaft Bericht vom 22.03.2019