10.04.2019 – 16:10, Polizeiinspektion Aurich/Wittmund, Landkreis Aurich (ots)
Tatort Telefon: In den vergangen Tagen haben Betrüger mehrfach Einwohner im Landkreis Aurich angerufen, um trickreich an ihr Vermögen zu gelangen. Die Täter gaben sich als Enkel und Polizisten aus - in einigen Fällen sogar als beides. Die Polizei warnt deshalb vor Vorsicht.
Mit unterdrückter Rufnummer hatten sich die Täter bei einer Frau aus Großefehn gemeldet. Eine Unbekannte gab sich als ihre Enkelin aus. Dringend würde sie Geld für einen Hauskauf benötigen und deshalb ihre Hilfe brauchen. Die 80-Jährige erklärte, die benötigte Summe nicht im Haus zu haben. Daraufhin bestellte die Betrügerin ihrer "Oma" umgehend ein Taxi, damit sie direkt zur Bank fahren könnte. Die Angerufene wurde misstrauisch und reagierte richtig: Sie sprach mit ihrer Tochter, die den Schwindel entlarvte.
Dieser Enkeltrick funktioniert immer gleich: Die Betrüger erwecken den Anschein, ein Verwandter zu sein und sich in einer Notlage zu befinden. Die Angerufenen sollten ihnen finanziell helfen. Seit einiger Zeit tritt der Enkeltrick in Kombination mit "falschen Polizeibeamten" auf. In Norden gaben sich die Betrüger im November am Telefon gegenüber einer Frau zunächst als Enkel aus. Als die Frau richtig reagierte und auflegte, klingelte ihr Telefon kurz drauf erneut. Die Täter erweckten nun den Anschein, Polizeibeamte zu sein und wegen des Enkeltricks zu ermitteln. Dafür solle die 76-Jährige das Geld an eine Person übergeben. Sie würde es nach der Festnahme zurückerhalten. Auf diese Weise gelangten sie an mehrere tausend Euro.
Die Polizei appelliert in diesem Zusammenhang speziell auch an Angehörige, im Familien- und Freundeskreis über die Betrugsmaschen aufzuklären.
Um sich vor Betrügern zu schützen, rät die Polizei:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selbst mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehende Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Telefonnummer 110.
- Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an Ihren Telefonanbieter.
- Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Aurich/Wittmund
Pressestelle
Antje Heilmann
Telefon: 04941/606-104
E-Mail: pressestelle@pi-aur.polizei.niedersachsen.de
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