Vor Hauptverhandlung geflüchtet – Tatverdächtiger in Mexiko lokalisiert – Auslieferung nach Deutschland


14.05.2019, PP Unterfranken
Vor Hauptverhandlung geflüchtet – Tatverdächtiger in Mexiko lokalisiert – Auslieferung nach Deutschland
Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Schweinfurt vom 14.05.2019STADTLAURINGEN, LKR. SCHWEINFURT. Vor etwa vier Jahren soll ein 31-Jähriger unter Vorhalt einer Pistole 100 Euro erbeutet haben. Wohl aus Angst vor einer Verurteilung setzte sich der Beschuldigte kurz vor seinem Gerichtstermin ins Ausland ab. Er wurde in Mexiko lokalisiert, durch die dortigen Behörden festgenommen und vergangene Woche nach Deutschland ausgeliefert.

Am Nachmittag des 10. Juli 2015 war ein Ehepaar am Ellertshäuser See mit einer Pistole bedroht und ausgeraubt worden. Der zunächst unbekannte Täter war mit rund 100 Euro Beute getürmt. Im Zuge der folgenden Ermittlungen, die von der Kripo Schweinfurt geführt wurden, kristallisierte sich ein damals 27-Jähriger als Tatverdächtiger heraus. Nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Ermittlungen, die wegen des Verdachts der schweren räuberischen Erpressung geführt wurden, erhob die Staatsanwaltschaft Schweinfurt Anklage gegen den Mann mit Wohnsitz in Nürnberg.Anstatt am 19. Dezember 2016 zur angesetzten Hauptverhandlung zu erscheinen, setzte sich der Tatverdächtige einen Tag zuvor kurzerhand ins Ausland ab. Anlass für die Flucht war vermutlich, dass dem Angeklagten im Falle einer Verurteilung aufgrund des bewaffneten Raubüberfalls eine mehrjährige Haftstrafe drohte. Nach dem Erlass eines Haftbefehls wurde international nach dem flüchtigen Tatverdächtigen gefahndet. Dem Bayerischen Landeskriminalamt gelang es zusammen mit der Staatsanwaltschaft und der Kripo Schweinfurt, den Angeklagten in Mexiko zu lokalisieren, wo er Anfang August 2018 auf Antrag der Staatsanwaltschaft Schweinfurt durch die dortigen Behörden festgenommen wurde. Ab dem Tag der Festnahme saß der mittlerweile 31-Jährige in Mexiko in Auslieferungshaft, bevor er am vergangenen Donnerstag durch das Bayerische Landeskriminalamt zum Flughafen München überstellt und dort den Kripobeamten aus Schweinfurt übergeben wurde. Nach der Eröffnung des Haftbefehls durch das Landgericht Schweinfurt wurde der Tatverdächtige in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht beginnt bereits am 20. Mai 2019.