Versuchtes Tötungsdelikt durch Pfeilschüsse (27.08.2019)
28.08.2019, PP Schwaben Nord
Versuchtes Tötungsdelikt durch Pfeilschüsse (27.08.2019)
Versuchtes Tötungsdelikt durch Pfeilschüsse (27.08.2019)--- In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Augsburg---Nachtrag (28.08.2019)
Versuchtes Tötungsdelikt durch Pfeilschüsse (27.08.2019) --- In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Augsburg--- Nordendorf (Lkr. Augsburg) – Am 27.08.2019 gingen gegen 12:10 Uhr mehrere Mitteilungen am Polizeinotruf ein, dass in der Raiffeisenstraße zwei Männer durch Pfeilschüsse verletzt worden seien. Laut ersten Angaben seien die Schüsse von einem Anwohner abgegeben worden. Aufgrund dieser Mitteilung beorderte die Einsatzzentrale eine Vielzahl von Einsatzkräften zum Tatort, um ein weiteres Einwirken des Täters auf Dritte schnellstmöglich zu unterbinden. Vor Ort stellten Polizeibeamte fest, dass ein 34-jähriger Mann in der Raiffeisenstraße mit einer derzeit noch unbekannten Abschussvorrichtung Pfeile auf zwei 39 und 47 Jahre alte Männer, die sich am bzw. vor dem Anwesen des Beschuldigten aufgehalten hatten, geschossen hat. Nachbarn hatten die beiden Verletzten noch vor dem Eintreffen der Polizei zu sich genommen, um sie vor weiteren Angriffen durch den Täter zu schützen. Den Einsatzkräften gelang es, den Beschuldigten an seinem Wohnanwesen zu überwältigen und vorläufig festzunehmen.Der 39-Jährige wies durch einen Treffer schwere Gesichtsverletzungen auf und wurde vom Rettungsdienst in ein Augsburger Krankenhaus gebracht. Der 47-jährige Geschädigte erlitt durch einen Treffer im Oberkörper schwerste Verletzungen und musste mit einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Augsburg geflogen werden.Die Kriminalpolizeiinspektion Augsburg hat vor Ort die Ermittlungen wegen versuchter Tötungsdelikte übernommen. Der genaue Tathergang sowie die Hintergründe der Schussabgaben sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Weitere Angaben können derzeit nicht gemacht werden.
Nachtragsmeldung (28.08.2019) Nordendorf (Lkr. Augsburg) – Die bisherigen kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben, dass die beiden schwerverletzten Geschädigten Zufallsopfer des 34-jährigen deutschen Beschuldigten wurden. Beide Verletzten befinden sich nach Operationen weiterhin in nicht lebensbedrohlichem Zustand in Krankenhäusern.Beim 47-jährigen Geschädigten handelt es sich um einen polnischen Lkw-Fahrer, der sich zum Tatzeitpunkt mit seinem Sattelschlepper in der Raiffeisenstraße aufhielt und dort außerhalb seines Fahrzeugs vom Beschuldigten beschossen wurde. Ebenso stand der 39-jährige deutsche Geschädigte zufällig außerhalb seines Kleintransporters im Einwirkungsbereich des Täters, als dieser auf ihn schoss.Bei der Abschusseinrichtung handelt es sich um ein gewehrähnliches, auf Druckluft basierendes Abschussgerät für Pfeile.Der Beschuldigte macht von seinem Recht keine Angaben zu machen Gebrauch.Wie viele Schüsse insgesamt abgegeben wurden und aus welchem Grund ist ebenso Gegenstand der laufenden Ermittlungen, wie die Frage inwieweit der Beschuldigte in seiner Schuldfähigkeit eingeschränkt war.Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Augsburg wird der Festgenommene heutige Nachmittag dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Augsburg zur Entscheidung über den Erlass eines Haftbefehls wegen versuchten Mordes in zwei Fällen vorgeführt.Hierzu ergeht im Anschluss an die Vorführung zeitnah eine weitere Nachtragsmeldung.