29.08.2019 – 11:31, Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz, Mainz (ots)
Bevor Einbrecher zuschlagen, kundschaften sie in der Regel vorher ihre angestrebten Einbruchsziele aus. Auskundschaften, Markieren, Beute machen - nach diesem System agieren die Mitglieder organisierter Einbrecherbanden.
So beobachten sie beispielsweise, ob ein Auto in der Einfahrt steht, der Briefkasten überfüllt ist oder Licht brennt. Ist womöglich ein Hund im Haus? Gibt es gute Einstiegsmöglichkeiten, die von möglichen Zeugen nicht beobachtet werden können? Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, klingeln sie oder rufen nach den Bewohnern. Wenn niemand öffnet, ist das für die Täter ein guter Hinweis, dass sich wirklich niemand im Haus befindet. Meldet sich jemand, wird erklärt, man suche einen Bekannten, verteile Prospekte oder sammle Spenden oder ähnliches.
Wenn die Täter ein leeres Haus vermuten, wird es in manchen Fällen vorher schon mal markiert. So stecken sie vielleicht entweder einen Papier- oder Plastikstreifen in den Türspalt, stellen eine Getränkedose auf die Fußmatte oder legen einen größeren Stein auf die Treppe. Alles Sachen, die ein Hausbesitzer normalerweise sofort wegräumen würde. Wenn sich die Sachen nach einigen Stunden immer noch dort befinden, gehen die Einbrecher davon aus, dass sie ungestört zugreifen können.
Zum Teil wird auch erst nach ein oder zwei Tagen nachgeschaut. Erfolgte bis dahin keine Veränderung, können die Täter davon ausgehen, dass das Haus zu der Zeit (z.B. urlaubsbedingt) unbewohnt ist.
Nach ihrer "Erkundungstour" entscheiden die Täter dann, in welche Objekte eingebrochen werden soll. Haben sie sich für ein Haus entschieden, steht meist ein Täter auf der Straße "Schmiere", während der oder die Komplizen sich an Terrassentüren oder Fenstern zu schaffen machen. Über schlecht gesicherte oder geöffnete Türen oder Fenster gelangen sie in wenigen Sekunden in das Objekt. Die Täter suchen gezielt nach Wertgegenständen, die sie leicht einstecken und transportieren können: vor allem Geld, Schmuck oder Handys / Laptops.
Deshalb sollten Sie Türen und Fenster während Ihrer Abwesenheit immer abschließen und grundsätzlich auf eine gute Sicherungstechnik setzen (z.B. Beschläge mit Pilzkopfverriegelung anstatt Rollzapfen). Die Zahlen belegen, dass Einbruchschutz wirkt! Immerhin bleibt knapp die Hälfte aller Wohnungseinbruchdiebstähle im Versuchsstadium stecken. Um die individuellen Schwachstellen in der eigenen Wohnung oder am Haus zu entdecken, bietet die Polizei das ganze Jahr über kostenlose, sicherungstechnische und produktneutrale Beratungen an.
Adressen der polizeilichen Beratungsstellen und weitere Informationen zum Thema Einbruchschutz finden Sie unter: https://www.polizei.rlp.de/de/aufgaben/praevention/kriminalpraevention/einbruchschutz/wo-informiere-ich-mich/
Mit diesen einfachen Tipps können Sie sich schützen:
- Haus-/Terrassentüren und Fenster immer abschließen - Keine gekippten Fenster oder Terrassentüren - Kein Ersatzschlüssel unter der Fußmatte - Keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit in sozialen Netzwerken oder auf Anrufbeantwortern - Ein gutes Nachbarschaftsverhältnis - Keine Leitern und andere Werkzeuge herumliegen lassen - Briefkasten leeren (lassen) - Keine nach außen sichtbare Adressanhänger am Reisegepäck (Gefahr des Ausbaldowerns auf Flughäfen/Bahnhöfen)
Rückfragen bitte an:
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