02.09.2019 – 15:32, Polizeidirektion Lübeck, Lübeck (ots)
Gemeinsame Medien-Information der Lübecker Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Lübeck In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages (02.09.) hatte ein 20 Jahre alter Mann aus Stormarn an einer Tankstelle im Lübecker Stadtteil Buntekuh zunächst sein Fahrzeug betankt und sich dann entfernt, ohne zu bezahlen. Kurze Zeit später kehrte er zu der Tankstelle zurück, betrat die Verkaufsräumlichkeiten und begab sich nach Angaben des 43-jährigen Tankstellenangestellten mit vorgehaltener Schusswaffe zu diesem in den Kassenbereich.
Der Tatverdächtige soll dabei den Abzug der Waffe betätigt haben, jedoch ohne, dass diese auslöste. Als er sich direkt an dem Kassierer befand, soll der Angreifer die Mündung der Waffe mehrfach abwechselnd an die rechte und die linke Schläfe des Zeugen gesetzt und abgedrückt haben. Erneut habe die Waffe jedoch nicht ausgelöst. Der Beschuldigte habe geäußert, dass diese wohl eine Ladehemmung habe.
Aufgrund von Gegenwehr des 43-jährigen soll es sodann zu einer körperlichen Aus-einandersetzung zwischen den Männern gekommen sein, in deren Verlauf der An-greifer dem Zeugen die Waffe noch mehrmals gegen den Kopf gehalten und den Ab-zug betätigt haben soll. Diese habe jedoch weiterhin nicht ausgelöst. Darüber hinaus soll der Beschuldigte dem Geschädigten mit der Waffe jedenfalls einmal auf den Kopf geschlagen haben.
Dem Opfer gelang es schließlich, zu fliehen und ein Auto zu stoppen, dessen Fahrer umgehend einen Notruf absetzte.
Der Tatverdächtige lief zurück in den Tankstellenshop, wo er später von Polizeibeam-ten unter Leistung von Widerstand vorläufig festgenommen wurde. Noch bevor die Beamten das Shopgebäude betreten und den Mann festgenommen hatten, soll dieser im Gebäudeinnern erfolgreich drei Schüsse aus der Waffe abgegeben haben.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelt es sich bei der eingesetzten Waffe um eine Schreckschusspistole. Der Tankstellenmitarbeiter erlitt durch den Schlag mit der Waffe eine Beule am Kopf und zog sich bei dem Kampf mit dem Angreifer leichte Blessuren zu. Ansonsten blieb er körperlich unverletzt.
Die Staatsanwaltschaft wird den Erlass eines Untersuchungshaftbefehls wegen des dringenden Verdachts des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Kör-perverletzung und des Haftgrundes der Fluchtgefahr beim Amtsgericht Lübeck beantragen.
Der 20-jährige ist zu dem Tatvorwurf noch nicht vernommen worden. Ihm ist eine Pflichtverteidigerin beigeordnet worden.
Der Hintergrund des Tatgeschehens und die genauen Umstände des Tatablaufs sind Gegenstand der mit Hochdruck geführten Ermittlungen.
Ob eine Vorführung vor den Haftrichter noch am heutigen Tagen erfolgen kann, steht noch nicht fest.
Für Rückfragen zu dieser Medieninformation steht die Pressesprecherin der Staats-anwaltschaft Lübeck bis um 18:00 Uhr des heutigen Tages unter der Mobilrufnummer 0170 565 0837 zur Verfügung.
Dr. Ulla Hingst, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Lübeck Stefan Muhtz, Pressesprecher der Polizeidirektion Lübeck
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