19.09.2019 – 21:44, Polizeipräsidium Konstanz, Konstanz/Landkreis Konstanz (ots)
Zu einem umfangreicheren Einsatz von Feuerwehr und Rettungskräften kam es am Donnerstagabend in der Bodanstraße. Gegen 18.15 Uhr wurde die Feuerwehr Konstanz darüber informiert, dass in den Lagerräumen einer Apotheke im Rahmen einer Bestandsaufnahme der gelagerten Stoffe eine kleine Flasche mit der Aufschrift "Pikrinsäure" aufgefunden wurde, deren Inhalt sich in dem etwa 100 ml fassenden Gefäß bereits verfestigt hatte. Daraufhin wurde neben der Polizei und dem Rettungsdienst der Gefahrgutzug der Feuerwehr Konstanz alarmiert, der mit mehreren Fahrzeugen und insgesamt etwa 50 Einsatzkräften ausrückte. Nach einer Lageerkundung wurde die Einsatzörtlichkeit abgesperrt und das Wohn- und Geschäftshaus vorsorglich evakuiert, etwa 15 Personen mussten daraufhin ihre Wohnungen vorübergehend verlassen. Nach telefonischer Rücksprache mit einem Experten des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg wird dieser noch am heutigen Abend vor Ort kommen, um die Glasflasche sicher zu verpacken und zur Vernichtung abzutransportieren. Bis dahin bleibt der direkte Bereich um das Geschäftshaus abgesperrt, eine unmittelbare Gefahr besteht aber nicht. Neben der Feuerwehr waren der Rettungsdienst mit vier Einsatzkräften zur sanitätsdienstlichen Absicherung sowie vier Streifenwagenbesatzungen des Polizeireviers Konstanz hauptsächlich zur Verkehrslenkung im Einsatz.
Pikrinsäure gilt im Sinne des Sprengstoffgesetzes als explosionsgefährlicher Stoff, ist aber als Laborchemikalie zugelassen und wird hierfür auch verbreitet verwendet. Der kristalline Stoff wird hier durch Zugabe von Wasser stabilisiert. Wenn die Flüssigkeit sich verfestigt, steigt dadurch die Gefahr einer Reaktion, allerdings nur bei thermischer oder mechanischer Einwirkung auf die Substanz.
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