26.10.2019 – 20:11, Feuerwehr Lübeck, Lübeck (ots)
"Luftnotlage (Full Emergency), Flugzeug meldet Abgase in der Kabine, mehrere Personen betroffen mit Übelkeit, Atemnot und Erbrechen". So lautete die Alarmierung für die rund 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst am vergangenen Sonnabend, 26. Oktober 2019, um 18.05 Uhr. Die Blaulichtfahrzeuge setzten sich in Bewegung zum Flughafen, um dort Hilfe zu leisten. Am Unfallort angekommen galt es, eine Vielzahl von verletzten Personen aus dem Gefahrenbereich zu retten, die Patienten anschließend medizinisch zu versorgen und sie fiktiv den umliegenden Kliniken zuzuführen. Zum Glück war dies nur eine Einsatzübung unter möglichst realistischen Bedingungen.
Eine Übung dieser Art sieht die Internationale Zivilluftfahrt Organisation (ICAO) und die Vorschriften der European Union Aviation Safety Agency (EASA) in regelmäßigen Abständen vor, damit die Betriebssicherheit für die Nutzer und Passagiere weiterhin gewährleistet ist. Ziel der Übung ist es, die Zusammenarbeit zwischen dem Betreiber und Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Behörden im Rahmen der Gefahrenabwehr zu trainieren.
"Der Einsatz wurde innerhalb von ca. 90 Minuten erfolgreich abgearbeitet. Im Rahmen der Übung wurde ein Konzept zur Abarbeitung eines sogenannten "Massenanfalls von Verletzten" (MANV) auf die Umsetzung unter realitätsnahen Bedingungen erprobt. Auch das Zusammenspiel mit allen beteiligten Hilfsorganisationen, Behörden und dem Flughafenbetreiber wurde hier erneut überprüft. Wir haben mehrere Übungsbeobachter aufgestellt. So ist es uns nun im Nachgang möglich, etwaige Anpassungsbedarfe unserer Konzepte zu erkennen und anschließend im Rahmen einer Überarbeitung umzusetzen" so Marco Lihring, Übungsleiter der Feuerwehr und zuständig für die Planung von Sonderlagen bei der Feuerwehr Lübeck.
Die Freiwillige Feuerwehr übte bereits im März dieses Jahres im Rahmen einer Bereitschaftsübung auf dem Flughafen und festigte so erneut die Zusammenarbeit mit der Flughafenfeuerwehr.
Flughafengeschäftsführer Prof. Jürgen Friedel bestätigt den erfolgreichen Ablauf der Übung und die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten: "Ein professionelles Krisenmanagement ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Wiederaufnahme des Linien- und Charterverkehrs in Lübeck ab Frühjahr 2020. Intern konnten wir die Übung nutzen, unser Krisenmanagement zu prüfen und möglichen Optimierungsbedarf zu erkennen." Die Übung zeigt, dass die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Organisationen gut funktioniert hat und auch, dass gezielte, regelmäßige gemeinsame Übungen und Abstimmungen zur idealen Einsatzvorbereitung erforderlich sind. "Auch für unsere neuen Kollegen der Flughafen-Feuerwehr und für den internen Krisenstab hatte das Notfall-Training den gewünschten erfolgreichen Effekt", so Friedel.
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