08.11.2019 – 14:37, Polizeipräsidium Aalen, Aalen (ots)
Die Serie von Betrugsversuchen durch falsche Polizeibeamte und dem sogenannten "Enkeltrick" nimmt nicht ab. In der vergangenen Woche erfolgten wieder eine Vielzahl von Anrufen durch solche Betrüger im gesamten Präsidiumsbereich. So gingen bei der Polizei seit Montag knapp 40 Anzeigen, überwiegend aus dem Ostalbkreis und dem Rems-Murr-Kreis aber auch aus dem Landkreis Schwäbisch Hall, über Anrufe von falschen Polizeibeamten ein.
Dabei werden vor allem lebensältere Personen angerufen, um an ihr Vermögen oder Wertgegenstände zu gelangen. Oftmals geben sich die Betrüger am Telefon fälschlicherweise als Kriminal- bzw. Polizeibeamte aus und informieren die angerufene Person über einen erfundenen Einbruch in der Nachbarschaft. Bei der angeblichen Festnahme der Täter sei eine Notiz mit der Anschrift des Angerufenen aufgefunden worden. Um zu verhindern, dass die Einbrecher bei ihr ebenfalls zuschlagen, wird die Person daher aufgefordert, ihr gesamtes Bargeld und Vermögensgegenstände an die Polizei zur sicheren Verwahrung zu übergeben. Dazu werde ein Kollege oder eine Kollegin beauftragt, die vereinbarten Wertgenstände an einem vereinbarten Ort oder auch zu Hause abzuholen.
Beachten Sie, dass die Polizei Sie jedoch niemals um Geldbeträge bittet oder Auskunft zu Ihren Vermögensverhältnissen verlangt! Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie dabei die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Lassen Sie sich von Amtspersonen und Polizisten einen Dienstausweis vorzeigen.
Bei der Enkeltrick-Masche geben sich die Betrüger am Telefon als Verwandte, meist Kinder oder Enkelkinder der Betroffenen, aus. Sie geben an, dringend eine hohe Geldsumme zum Beispiel für einen Hauskauf oder eine Notlage zu benötigen. Auch hier wird angekündigt, dass das Geld von einem Notar oder einem Freund abgeholt wird. Zuletzt wurde am 28.10. ein 65-jähriger Mann aus Welzheim auf diese Weise um 36.000 Euro betrogen.
Im Bereich des Polizeipräsidiums Aalen konnten Enkeltrickbetrüger in diesem Jahr bereits eine Summe von ca. 505.000 Euro erbeuten, in Fällen des Betrugs durch falsche Polizeibeamte beziffert sich der Schaden auf etwa 565.000 Euro.
Aus diesem Grund warnt die Polizei nochmals eindringlich vor solchen Betrugsanrufen und rät den Bürgern:
- Seien Sie misstrauisch bei Anrufen, bei welchen es um Ihre Vermögensverhältnisse oder Wertgegenstände geht. - Vergewissern Sie sich, ob es sich bei dem Anrufer wirklich um einen Verwandten oder eine Amtsperson handelt. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen bisher bekannten oder einer selbst recherchierten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. - Kontaktieren Sie bei geringstem Zweifel Angehörige, Freunde oder die Polizei und holen Sie sich Rat. - Geben Sie am Telefon keine Auskunft über Ihre finanziellen Verhältnisse und beenden Sie das Gespräch. Lassen Sie vermeintliche Abholer nicht ins Haus. Melden Sie den Vorfall anschließend bei Ihrer zuständigen Polizeidienststelle. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an fremde Personen
Die Polizei bittet zudem Familienangehörige, Bekannte und Nachbarn aufmerksam zu sein und ältere Mitbürger über die Betrugsmasche zu informieren!
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Aalen
Pressestelle
Telefon: 07361/580-110
E-Mail: aalen.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/