Haftbefehl mit „Happy End“


27.12.2019, PP Oberfranken
Haftbefehl mit „Happy End“
KULMBACH. Anstatt unter dem Weihnachtsbaum endete der zweite Weihnachtsfeiertag für einen 31-Jährigen in einer Justizvollzugsanstalt. Bevor er seine Haftstrafe antrat, erhielt er von seiner Freundin aber noch einen einmaligen Liebesbeweis.

Gegen 20 Uhr fiel einer aufmerksamen Passantin ein laut streitendes Pärchen in der Kronacher Straße auf und sie alarmierte die Polizei. Als die Beamten eintrafen, suchte der Mann unvermittelt das Weite. Seine 29-jährige Begleiterin gab gegenüber den Ordnungshütern an, dass es zu keinen Straftaten gekommen sei und sie nicht wisse, warum der 31-Jährige plötzlich geflüchtet sei. Rund 30 Minuten nach der ersten Mitteilung, sich erneut dieselbe Zeugin, die den Mann zuvor in der Kronacher Straße gesehen hatte, und gab an, dass sich der 31-Jährige nun in der E.-C.Baumann-Straße aufhält. Auch beim zweiten Versuch der Kontaktaufnahme versuchte der Mann vor den Beamten zu flüchten. Die Polizisten waren jedoch schneller und nahmen den Kulmbacher in der Lichtenfelser Straße fest. Wie sich herausstellte, war der Grund für seine Flucht zwei offene Haftbefehle und eine geringe Menge Drogen, die er bei sich trug. Nach seiner Festnahme äußerte der Mann gegenüber den Beamten noch einen eindringlichen Wunsch. Er wollte sich von seiner Freundin verabschieden. Passend zum Fest der Liebe ermöglichten die Polizisten den Wunsch des 31-Jährigen und baten seine Freundin zur Dienststelle zu kommen. Als die 29-Jährige das Gebäude betrat, wurden die Beamten Zeuge eines Heiratsantrages, welchen die zukünftige Ehefrau dankend annahm. Dem angehenden Bräutigam blieb trotz aller Rührung weder der Weg in die Justizvollzugsanstalt, noch die Anzeige nach dem Betäubungsmittelgesetz erspart. Allerdings dürfte die Aussicht auf den Hafen der Ehe seine Zeit bis zur Freilassung etwas erleichtern.