23.01.2020 – 13:41, Polizei Rheinisch-Bergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis (ots)
Die Polizei RheinBerg wird zukünftig mit Bodycams auf Streife gehen.
Die Bodycams werden an der Uniform in Schulterhöhe getragen und können per Knopfdruck in kritischen Einsatzsituationen eingeschaltet werden. Der Einsatz der Bodycam ist grundsätzlich anzukündigen, es sei denn, es liegt Gefahr im Verzuge vor. Heimliche Aufnahmen sind nicht zulässig. Die Filme werden auf den Wachen auf Server übertragen und dabei von der Kamera gelöscht. Nach 14 Tagen werden die Videos automatisch gelöscht, es sei denn diese sind als Beweismittel bei der Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten erforderlich.
Deeskalierende Wirkung belegt
Im Mittelpunkt der Beschaffungsfrage stand auch für den Innenminister immer die Frage: Führt das zu mehr Sicherheit? Herbert Reul beantwortete sie mit einem klaren "Ja". Ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt beim LZPD (Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste) konnte die deeskalierende Wirkung der Kameras belegen. "Wer weiß, dass er gefilmt wird, überlegt sich, ob er zuschlägt", erläuterte der Minister anlässlich einer Präsentation in Köln.
Festgestellt wurde aber auch, dass Polizistinnen und Polizisten bei eingeschalteter Kamera in einzelnen Fällen ihr Verhalten änderten. Der angemessene Umgangston mit den Delinquenten wechselte in eine sehr formale Ausdrucksweise und führte so zu Problemen. Daher muss der Einsatz der Bodycam trainiert werden, um sich auch bei eingeschalteter Kamera ganz normal zu verhalten.
Aus diesem Grund wurden die Polizisten und Polizistinnen hier in RheinBerg über Multiplikatoren entsprechend beschult und in den richtigen Umgang mit der neuen Technik eingewiesen. Nach diesen Instruktionen können sie jetzt mit der Bodycam auf Streife gehen.
Info: Die Axon Body 2 ist laut Hersteller wetterfest und verfügt über eine Speicherkapazität von 64 GB. Die Akkulaufzeit beträgt mit dem Erstellen von Aufnahmen 12 Stunden, im Standby-Modus 72 Stunden. Des Weiteren soll die Kamera aus einer maximalen Fallhöhe von 180cm unbeschädigt bleiben. Um die Aufnahme realitätsnah zu halten, ist die Linse dem menschlichen Auge nachempfunden, Einstellungen von hell und dunkel sind getreu der optischen Wahrnehmung.
Insgesamt hat das Land NRW 9.000 Bodycams bestellt, der Rheinisch-Bergische Kreis hat hiervon 95 Stück erhalten, wovon wiederrum 40 dem Wach- und Wechseldienst zugeordnet wurden. Persönliche Ausstattungen werden für den Bezirksdienst, Kradfahrer, Diensthundeführer und den Einsatztrupp bereitgestellt.
Im Jahr 2018 sind in der Polizeilichen Kriminalstatistik 61 Fälle von Widerständen bzw. Angriffe auf Polizeibeamte erfasst worden. Für 2019 liegen steigende Zahlen vor - bis Ende November sind kreisweit 69 Fälle registriert worden. (rb)
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