27.01.2020 – 13:06, Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland, Schortens (ots)
Am Freitagmittag, 24.01.2020, gelangte eine Frau unter dem Vorwand, angeblich eine Mitarbeiterin eines Pflegedienstes zu sein und eine Kontrolle durchführen zu müssen, in die Wohnung einer 92-Jährigen in Schortens. Dort nutzte sie in einem günstigen Moment die Gelegenheit und entwendete die Scheckkarte der Seniorin.
Was war genau passiert?
Gegen 13 Uhr klingelte die Unbekannte an einer Wohnungstür im Mühlenweg und gab sich als Mitarbeiterin eines Pflegedienstes aus. Sie wolle die verabreichten Medikamente kontrollieren, außerdem die Seniorin dazu befragen, wie sie denn mit den vom Pflegedienst eingesetzten Mitarbeiterinnen zufrieden sei.
Trotz der Tatsache, dass ihr die Person persönlich nicht bekannt war, bat die 92-Jährige die fremde Frau ins Haus und dort in das Wohnzimmer.
In der Wohnung verlor die ältere Dame die angebliche Pflegedienstmitarbeiterin aus den Augen; diese täuschte offensichtlich eine Kontrolle der Medikamente vor.
Die Unbekannte war für etwa 15 Minuten in der Wohnung und soll sich nach dem Verlassen, in ein dunkles Fahrzeug gesetzt haben, um über den Mühlenweg in Richtung Klosterweg wegzufahren.
Die Polizei wurde schließlich alarmiert, weil die Tochter nach den Schilderungen ihrer Mutter skeptisch und daraufhin das Fehlen der Scheckkarte bemerkt wurde.
Die mit einer kräftigen Statur beschriebene Frau soll ca. 40 Jahre alt und etwa 170cm groß gewesen sein.
Sie soll schwarze, schulterlange Haare und einen schwarzen Steppmantel getragen haben.
Zeugen, die nähere Angaben zu der Frau, weiteren verdächtigen Personen oder auffälligen Fahrzeugen im Tatortbereich machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei unter der Rufnummer 04461/91879-0 in Verbindung zu setzen.
"Tricktäterinnen und Tricktäter lassen sich alle möglichen Tatvarianten einfallen und suchen sich oft gezielt ältere Opfer aus", erläutert Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland. "In diesem Fall wurde eine offizielle Funktion zum Betreten der Wohnung vorgetäuscht", so Papenroth.
Die Täter kommen geben aber auch anderes an, z.B. Handwerker, von den Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerken, von der Hausverwaltung, von der Kirche, von der Rentenversicherung oder Krankenkasse, von der Polizei, von der Post oder vom Sozialamt zu sein.
In der Regel ist das Ziel, in die Wohnung und damit an Wertgegenstände zu gelangen.
Die Polizei rät:
Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!
Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel).
Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an.
Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.
Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.
Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.
Nähere Informationen finden Sie auch unter www.polizei-beratung.de
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
www.polizei-wilhelmshaven.de
www.twitter.com/Polizei_WHV_FRI