„Möchtegern-Polizisten“ aus dem Verkehr gezogen


16.05.2020, PP Oberfranken
„Möchtegern-Polizisten“ aus dem Verkehr gezogen
A9 / LEUPOLDSGRÜN, LKR. HOF. Einen „Möchtegern-Polizisten“ zogen Beamte der Verkehrspolizei Hof am Freitagmorgen auf der A9 aus dem Verkehr. Der Mann war mit einer Schreckschusswaffe, Messer, Handschellen sowie einem selbstentworfenen „Dienstausweis“ und weiterem Equipment unterwegs. Auch mit seinem Auto war einiges nicht in Ordnung.

Gegen 6.45 Uhr versuchte sich der 42-jährige Mann aus Sachsen der Kontrolle durch die Verkehrspolizisten auf der Autobahn A9 bei Leupoldsgrün mittels eines Tricks zu entziehen. Er wendete kurz vor der Anhaltung durch die Beamten an der Anschlussstelle Hof-West von der Ausfahrt wieder zurück in die Einfahrt. Damit landete er jedoch prompt in einem derzeitig abgesperrten Baustellenbereich. Für die Polizeistreife war es damit ein Leichtes, den Peugeot anzuhalten und die Überprüfungen durchzuführen.Schon auf den ersten Blick bemerkten die Beamten ein fehlendes vorderes und ein entstempeltes hinteres Kennzeichen. Grund hierfür war der offensichtlich desolate technische Zustand des Autos, für das zudem kein Versicherungsschutz bestand. Damit war die Weiterfahrt beendet.Bei der weiteren Kontrolle fanden die Beamten in einer Tasche auf dem Beifahrersitz eine Schreckschusswaffe mit Munition, ein Messer, Handschellen und einen offensichtlich selbstentworfenen Dienstausweis der „Sächsischen Sicherheitswacht“. Auch ein Polizeistern mit Wappen in einem Mäppchen sowie eine Wollmütze mit Polizeistern hatte der 42-Jährige griffbereit, anscheinend um sich bei Bedarf „in den Dienst“ versetzen zu können. Die echten Polizeibeamten stellten die Gegenstände erst einmal sicher.Nun läuft gegen den 42-Jährigen ein Verfahren wegen mehrerer Delikte, unter anderem wegen Missbrauchs von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen und einem Verstoß gegen das Waffengesetz.