Am Mittwoch (27.05.2020) ist am Nachmittag durch eine Anwohnerin des Coppenbrügger Ortsteils Bäntorf eine mutmaßliche Gewässerverunreinigung des Gelbbachs gemeldet worden. Der 32-Jährigen waren zuvor einige tote Fische und ein starker Abwassergeruch des Bachs aufgefallen.
Die alarmierten Beamten des Polizeikommissariats Bad Münder konnten diese Feststellungen vor Ort bestätigen. Weiterhin konnte eine Schaumbildung auf dem Bach und ein Absterben des Bachlebens, insbesondere beim Fischbestand, festgestellt werden.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass es vermutlich bereits zu Beginn der Woche im Rahmen einer Entschlammung durch eine externe Firma in der Kläranlage Coppenbrügge zu einer Fahrlässigkeit im Betriebsablauf gekommen ist und dadurch die giftigen Abwässer in den Coppenbrügger Bach gelangt sind.
Von hier aus flossen die giftigen Abwässer weiter bis in den Gelbbach.
Noch am Mittwochabend wurde ein Spezialist der Unteren Wasserbehörde hinzugezogen, der Gewässerproben nahm und Fischkadaver zur Analyse einsammelte.
Durch den zuständigen Ermittler der Polizei Bad Münder wurde bei einer heutigen Begehung festgestellt, dass der Gelbbach augenscheinlich im Bereich ab Woltmühle bis nach Hachmühlen von der Vergiftung betroffen ist. In diesem Bereich findet sich in dem Gewässer kein Leben mehr. In beiden Bächen leben neben Bachforellen und Koppen auch gefährdete Fische wie Elritzen. Die Tiere verendeten aufgrund der Chemikalien.
Es wird zurzeit dringend davon abgeraten, mit dem Wasser des Gelbbaches bzw. des Coppenbrügger Baches ab der Kläranlage Tiere zu tränken. Erst bei größeren Regenfällen ist mit einer Selbstreinigung des Gewässers zu rechnen. Bis dahin sollte der Kontakt mit dem Wasser in diesem Bereich durch Mensch und Tier gemieden werden.
Gegen zwei Mitarbeiter des Klärwerks sowie zwei Mitarbeiter der Spezialfirma wurden Strafverfahren wegen besonders schwerer Gewässerverunreinigung eingeleitet. Die Ermittlungen zur genauen Ursache dauern an.
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Sandra Heltner
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