(UL) Ulm – Diebe im Haus / Nicht arbeiten sondern stehlen wollten zwei Unbekannte, die am Dienstag in Ulm vor einer Tür standen.

Die Männer klingelten gegen 10 Uhr an einem Haus im Rechbergweg. Als der betagte Hausherr öffnete erklärten die Beiden, dass das Dach undicht sei. Sie könnten ihm bei der Reparatur helfen. Während einer der Unbekannten den Hausherr unter dem Dach beschäftigte, ging der andere mit der Hausfrau in den Keller. Schließlich einigten sich die Männer mit den Bewohnern, das Dach schnell zu reparieren. Für das Material sollte der Hausherr einen Vorschuss von mehreren hundert Euro leisten. Die Beiden beobachteten den Senior offenbar, wo er sein Geld holt. Denn anschließend lenkte einer der Beiden das Ehepaar ab, während der andere das Geld der Bewohner stahl. Das bemerkte das Ehepaar aber erst, als die Unbekannten über alle Berge waren. Jetzt ermittelt die Ulmer Polizei (Hinweis-Tel. 0731/1880) und sucht die angeblichen Handwerker. Wie sich bei den Ermittlungen herausstellte, sollen die Beiden auch bei den Nachbarn geläutet haben, seien dort aber abgeblitzt.

Betrüger an der Haustür haben zumeist das Ziel, in die Wohnung ihrer Opfer zu gelangen, um dort nach Bargeld, Schmuck oder anderen Wertsachen zu suchen, weiß die Polizei. Dazu geben sie sich als Hilfsbedürftige, Handwerker, Mitarbeiter der Stadtwerke oder aber auch als Amtsperson aus, beispielsweise als Polizist. Andere Betrüger bieten ihren Opfern Haustürgeschäfte an, etwa spontane Handwerkerleistungen, oder versuchen sie zum Abschluss eines Abonnements oder einer Spende zu drängen. Ihre Opfer sind häufig Senioren und Seniorinnen, da diese tagsüber meistens zuhause sind. "Betrug an der Haustür" wird in der Polizeilichen Kriminalstatistik nicht gesondert, sondern mit anderen Betrugsdelikten erfasst. Bundesweit waren es 2019 insgesamt 832.966 Betrugsfälle (2018: 840.783 Fälle. 2017 waren es noch 910.352 Fälle).

Gegen die Betrüger kann man sich schützen, sagt die Polizei. Sie rät:

   - Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den 
     Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur
     bei vorgelegtem Sperrriegel.
   - Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie 
     Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine 
     Vertrauensperson anwesend ist.
   - Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen 
     Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.
   - Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die 
     Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür 
     gegenseitig Beistand zu leisten.
   - Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis 
     und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen
     Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. 
     Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus.
   - Denken Sie daran: Banken, Sparkassen, Polizei oder andere 
     Behörden schicken Ihnen nie "Geldwechsler" oder 
     "Falschgeld-Prüfer" ins Haus. Verständigen Sie über das 
     Auftauchen derartiger Personen umgehend die Polizei.
   - Kaufen oder unterschreiben Sie niemals etwas an der Haustür. Die
     angebotenen Gegenstände (zum Beispiel Teppiche, Besteck, 
     Schmuck) oder Handwerkerleistungen sind meist nur geringwertig 
     oder gar wertlos. 

Noch mehr Tipps und Infos bietet die Polizei in Broschüren auf jeder Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.

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Wolfgang Jürgens, Tel. 0731/188-1111

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Ulm
Telefon: 0731 188-0
E-Mail: ulm.pp@polizei.bwl.de
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