26 Jahre für die Sicherheit am Untermain – Wechsel an der Führungsspitze der Polizeiinspektion Aschaffenburg


19.06.2020, PP Unterfranken
26 Jahre für die Sicherheit am Untermain – Wechsel an der Führungsspitze der Polizeiinspektion Aschaffenburg
ASCHAFFENBURG. Auf Kontinuität, Kompetenz und Bürgernähe ihrer Polizei dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger auch in den kommenden Jahren verlassen. Nachdem Polizeichef Bruno Bozem Ende Mai in den wohlverdienten Ruhestand gegangen war, verabschiedete ihn Polizeipräsident (PP) Gerhard Kallert am Freitag auch im Rahmen eines Pressegesprächs und stellte zugleich seinen Nachfolger, Polizeidirektor (PD) Frank Eckhardt, vor.

Sicher leben in der Region AschaffenburgDass die Menschen am Bayerischen Untermain in einer der sichersten Regionen Deutschlands leben, ist seit Jahren nicht nur statistisch, sondern oftmals auch im Zusammenhang mit Umfragen zum Thema „Lebensqualität“ belegt. Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der vergangenen 26 Jahre – der Amtszeit von Bruno Bozem – haben sich die Fallzahlen der Straftaten in Aschaffenburg und dem Altlandkreis um 21 Prozent zurück entwickelt (Bund: 15%). Weniger Wohnungseinbrüche und Banküberfälle Gerade auch in Bereichen, die die Menschen sehr stark persönlich betreffen und eine hohe Auswirkung auf das Sicherheitsgefühl haben, konnten durch nachhaltige konzeptionelle Arbeit sehr gute Erfolge erzielt werden. So ging der Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls von 544 Fällen im Jahr 1994 mittlerweile auf 142 im Jahr 2019 zurück. Im Bereich der Gewaltkriminalität wurden im Jahr 1994 insgesamt 394 Fälle am Untermain registriert. Nach einem Hoch im Jahre 2005 mit 646 Fällen bewegen sich die Zahlen aktuell bei 454. Über besondere Rückgänge in den letzten Jahren reflektierten der Polizeipräsident, PD Eckhardt und LPD a.D. Bozem im Bereich der Banküberfälle (1994: 9, 1995: 13) mit keinen Taten zwischen 2014 und 2018 und einem Fall in 2019. Herausforderung: Rauschgift, Cybercrime und CallcenterbetrugWelche Herausforderungen auf die Polizei in den nächsten Jahren zukommen machte PD Eckhardt deutlich. Die Rauschgiftkriminalität steigt kontinuierlich an (1994: 809 Fälle, 2019: 1479 Fälle). Dabei bereiten der Polizei große Sorgen der Anteil der jugendlichen Konsumenten und die entsprechenden gesundheitlichen Auswirkungen. Um dieser Entwicklung gesamtheitlich entgegenzuwirken, zieht die Polizei am Untermain gemeinsam mit ihren Partnern (Kommunen, Schulen) in Sachen Prävention an einem Strang. So läuft seit einiger Zeit das langfristig ausgelegte gemeinsame Präventionsprojekt „Flashback“, um Schüler für die Gefahren des Drogenkonsums zu sensibilisieren.Steigenden Fallzahlen im Bereich Cybercrime und Callcenterbetrug („Enkeltrick“ oder „Falsche Polizeibeamte“) gilt es ebenfalls durch Prävention und eng mit der Staatsanwaltschaft abgestimmte Repression entgegenzuwirken.Digitalisierung und Quantensprünge bei der (Schutz-) AusstattungBei der Polizei wandelte sich im Laufe des vergangenen Vierteljahrhunderts nicht nur die Farbe und Qualität der Uniform. Umfangreiche Verbesserungen erfolgten gerade im Bereich der Schutzausstattung. So fiel in diese Zeit u.a. die Einführung von schusssicheren Westen für jeden Beamten, eine neue Dienstwaffe, die Bodycam oder spezielle Ausrüstung im Zusammenhang mit Terrorlagen. Sinnbildlich für die Digitalisierung stehen der Digitalfunk und mPolice (mobile Police).Schicksale und große KriminalfälleDie Polizei bewegten in den letzten rund 25 Jahren auch mehrere öffentlichkeitswirksame Kriminalfälle und damit einhergehend auch tragische Schicksale. So u.a. die Fahndung nach „Alexander R.“ im Jahr 2008, der Mordfall „Rebbeca“ im Jahr 2015 oder der Mord an dem Kriminalbeamten Berthold Schlotzauer (2000).Verlässlicher Partner und vertrauensvolle ZusammenarbeitDer neue Polizeichef, Frank Eckhardt, betonte, dass ihm besonders die Fortsetzung der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit allen anderen Sicherheitsbehörden und der Justiz in der Region am Herzen liegt. „Die Polizei wird sich weiterhin als verlässlicher und starker Akteur in der Region positionieren und für die Menschen da sein.“ Im Verhältnis zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern legt der neue Chef großen Wert auf Teamarbeit, eine offene Fehlerkultur und ein vertrauensvolles Betriebsklima.