Montagnacht klingelte das Telefon bei der Seniorin. Eine Frau gab sich als Angehörige der Kriminalpolizei Stuttgart aus. Die Betrügerin erzählte der Seniorin die übliche Geschichte von Einbrechern, die die Polizei festgenommen habe. Bei einem der Täter sei eine Liste mit Namen gefunden worden. Auch ihr Name sei dabei, weshalb sie jetzt überwacht werde und Polizeischutz erhalte. In der Nacht und am Dienstagmorgen erhielt die Frau weitere Anrufe von angeblichen Polizisten. Die teilten der Frau mit, dass weitere Einbrecher festgenommen wurden und es jetzt auch einen Tatverdacht gegen einen Bankangestellten wegen Falschgeld gebe. Auf Nachfrage sagte die Frau, dass sie Geld auf der Bank habe. Sie solle nicht alles Geld abheben, da Bankangestellte ansonsten misstrauisch werden und eine Straftat vermuten könnten. Die Frau holte das Geld, worauf sie mehrere Nummern der Scheine vorlesen musste. Das sei Falschgeld, behaupteten die Betrüger. Das solle sie vor die Tür legen solle, aber erst wenn der Abholer da sei. Gegen 13.30 Uhr kam ein Mann und holte das Geld vor der Tür. Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei. Der Abholer sei etwa 25 Jahre alt und 1,80 Meter groß. Er hat blonde Haare und war gepflegt gekleidet. Möglicherweise ist er in einen weißen Kastenwagen eingestiegen. Die Polizei bittet unter der Telefon-Nr. 07161/632360 um Zeugenhinweise und fragt:
- Wer hat am Dienstag gegen 13.30 Uhr den Verdächtigen im Bereich Fabrikstraße, Max-Eyth-Weg, Friedrich-List-Straße, Marktstraße gesehen?
- Wer kann Angaben zu dem weißen Kastenwagen machen oder sonstige sachdienliche Hinweise geben?
Um sich vor falschen Polizeibeamten zu schützen, gibt die Polizei folgende Tipps:
- Die Polizei fragt Sie nicht am Telefon nach Wertsachen, ohne dass Sie zuvor eine Anzeige erstattet haben. Geben Sie daher am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Betrüger wählen ihre Opfer häufig anhand des Vornamens aus dem Telefonbuch aus. Daraus können sie oftmals Rückschlüsse auf das Alter ziehen. Senioren werden bevorzugt übers Ohr gehauen. Überlegen Sie sich also, ob sie zumindest ihren Vornamen löschen oder abkürzen lassen.
- Bewahren Sie Ruhe und gehen Sie nicht auf derartige Forderungen ein.
- Rufen Sie die 110 oder Ihre Polizeidienststelle an. Benutzen Sie dabei niemals die Rückruftaste.
- Notieren Sie sich die auf Ihrem Telefon angezeigte Nummer des Anrufers.
- Prägen Sie sich möglichst Stimme und Besonderheiten der Sprache des Anrufers ein.
- Erstatten Sie Strafanzeige bei Ihrer Polizei, falls Sie Opfer eines solchen Betruges geworden sind.
Diese und viele weitere Tipps gibt die Polizei in Broschüren auf jeder Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.
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Holger Fink, Tel. 0731/188-1111, E-Mail: ulm.pp.sts.oe@polizei.bwl.de
Rückfragen bitte an:
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