(GP) Geislingen, Wiesensteig – Abzocke bei Schädlingsbekämpfung / In mehreren Fällen ermittelt die Polizei in der Region wegen Wucher bei der Schädlingsbekämpfung.

Am Montag vergangener Woche beauftragte eine Frau aus Geislingen einen Kammerjäger, weil sie Bienen im Rollladenkasten hatte. Die Firma hatte sie sich im Internet ausgesucht und über eine Handynummer angerufen. Ein junger Mann kam, sprühte zweimal in den Kasten und verlangte dafür rund 850 Euro. Das sagte die Frau später der Polizei, als sie das Geld bereits überwiesen hatte. Am gleichen Tag wurde ein Mann aus Geislingen ebenfalls im Internet fündig, als er einen Kammerjäger suchte. Sein Haus war mit Ameisen befallen. Der Auftraggeber wollte zunächst nur eine Beratung und ein Angebot. Das lehnte der Monteur ab und legte direkt los. Er soll mit einer Spritze Silikon in Löcher der Außenwand gespritzt haben, die abseits der befallenen Stelle waren. Wegen der offensichtlich nicht fachgerechten Ausführung schickte der Auftraggeber den Arbeiter vom Hof. Zuvor wollte dieser noch die Anfahrt berechnen, was der Hausbesitzer ebenfalls ablehnte.

Ähnlich erging es am Dienstag einer Frau aus Wiesensteig, die ein Wespennest loswerden wollte. Viel früher als vereinbart kam ein Arbeiter mit einer Einweg-Maske. Wegen seines unprofessionellen Auftritts wuchs das Misstrauen der Frau sehr schnell. Sie ließ den Mann, der als erstes eine Rechnung mit 420 Euro schrieb, nicht einmal mit der Arbeit beginnen. Der sei daraufhin aggressiv geworden, worauf ihm ein Betrag für die Fahrtkosten bezahlt wurde.

In allen Fällen hat die Polizei (Tel. 07331/93270) die Ermittlungen aufgenommen. Sie prüft auch mögliche Tatzusammenhänge.

Die Polizei rät in solchen Fällen:

   - Wählen Sie einen Anbieter mit Festnetznummer aus Ihrer Region.
     Beauftragen Sie niemanden, der nur eine 0800-Nummer oder
     Handynummer angibt. 
   - Wenn Sie im Internet recherchieren, klicken Sie auf das
     Impressum der Seiten. Dort erfahren Sie, ob der Anbieter
     tatsächlich in Ihrer Nähe sitzt. 
   - Machen Sie sich vor dem Notfall in Ihrer Umgebung schlau.
     Schreiben Sie sich die Nummern für wichtige Notdienste auf, wenn
     Sie die Ruhe für eine Recherche haben. 
   - Zahlen Sie niemals sofort. Sie haben das Recht, die Rechnung
     prüfen zu lassen. 
   - Scheuen Sie sich nicht, im Zweifel die Polizei zu kontaktieren. 

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Holger Fink, Tel. 0731/188-1111, E-Mail: ulm.pp.sts.oe@polizei.bwl.de  

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Ulm
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