Im letzten Jahr ereignen sich im Landkreis Harburg rund 1.370 Wildunfälle. Überwiegend handelt es sich hierbei um Rehe. In Kürze beginnt die Paarungszeit des Rehwildes, es ist zur jeder Tages- und Nachtzeit aktiv und besonders die Rehböcke auf der Suche nach Partnerinnen. Hierbei überqueren sie Straßen und Fahrbahnen, werden damit zur Gefahr für Autofahrer.
Hinzu kommt, dass in den nächsten Wochen die Getreideernte beginnt. Nur der Mais bietet noch vielen Tieren in der sonst kahlen Landschaft Deckung und Schutz. Das Wild sucht nach neuen Einständen, wie es in der Jägersprache heißt. Hierbei überwinden die Wildtiere oft große Entfernungen und überqueren dabei auch sehr oft Straßen.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Wildtiere überwiegend im Wald leben, ist es in den Sommer- und Herbstmonaten vorwiegend die Feldmark, in der sich die meisten Wildtiere aufhalten bzw. auf der Nahrungssuche dorthin wechseln.
Dirk Poppinga, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Harburg warnt: "Bei einer Geschwindigkeit von nur 50 km/h beträgt das Gewicht des Aufpralls das 25-fache, also beispielsweise rund 500 kg bei einem Reh und mehr als 2 Tonnen bei einem ausgewachsenen Wildschwein!"
Um Wildunfälle zu vermeiden, rät er: - Fahren Sie, nicht nur in Waldgebieten, aufmerksam und beobachten Sie den Seitenraum der Fahrbahn. Bei Dunkelheit reflektieren die Augen des Wildes das Scheinwerferlicht und sind so erkennbar! - Wenn Sie Wild bemerken, verringern Sie die Geschwindigkeit und machen sich bremsbereit, blenden sie das Fernlicht ab!
- Rechnen Sie immer mit mehreren Tieren!
- Sollten Sie nicht mehr rechtzeitig bremsen können, halten Sie das Lenkrad fest und versuchen nicht, dem Tier auszuweichen!
- Nach einer Kollision mit einem Stück Wild halten Sie unverzüglich an und schalten das Warnblinklicht ein!
- Rufen Sie die Polizei an und beschreiben genau den Unfallort, die Polizei gibt den Unfallort zeitgleich oder später an den zuständigen Jagdpächter weiter!
- Fassen Sie kein verletztes Wildtier an, halten Sie Abstand und warten auf die Polizei oder den zuständigen Jäger!
- Nehmen Sie kein verletztes oder totes Wild mit, das wird unter Umständen als Jagdwilderei gewertet und ist strafbar!
Wenn verletztes Wild nach einem Unfall flüchtet, wird es grundsätzlich vom zuständigen Jäger nachgesucht. Hierfür werden besonders ausgebildete Hunde eingesetzt, die in der Lage sind, auch am nächsten Tag noch die Spur und das verletzte Wild zu finden. Da von verletzten Wildschweinen eine erhöhte Gefahr für Jäger und Hund ausgeht, finden die Nachsuchen in der Regel nur bei Tageslicht statt.
Weitere Hinweise und Tipps zum Thema Wildunfälle gibt Ihnen der Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Harburg, Polizeioberkommissar Dirk Poppinga, unter der Telefonnummer 04181 285-109.
Rückfragen bitte an:
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