Intensive Fahndungsmaßnahmen im Stadtgebiet – der täuschend echt vorgespielte Sachverhalt sollte ein Scherz sein – dieser wird Konsequenzen haben – Polizei leitet Verfahren ein

Eine Frau sitzt hinter dem Beifahrersitz eines Kastenwagens mit
orangefarbigen Rundumleuchten und einer schwarzen Firmenaufschrift -
sie schreit und eine männliche Person steht bei ihr und umwickelt ihr
beide Hände mit einem Klebeband.

Dieses Tatgeschehen wurde von einer aufmerksamen Zeugin am
Montagabend, 29.06.2020 gegen 17:45 Uhr in der Bremer
Straße/Paul-Hug-Straße beobachtet, die richtigerweise die Polizei
alarmierte.
Die Zeugin konnte eine sehr gute Personenbeschreibung abgeben und
schilderte den eingesetzten Beamten den von ihr beobachteten
Sachverhalt.

Aufgrund der durchaus glaubhaften und detaillierten Schilderung, lag
zunächst der Verdacht einer Freiheitsberaubung nah.

Die Polizei leitete sofort entsprechende Fahndungsmaßnahmen unter
Einsatz des Polizeihubschraubers ein. Außerdem wurden diverse
Funkstreifenwagen unter Beteiligung externen Kräfte herangezogen,
damit die großflächig und intensiven Fahndungsmaßnahmen
schnellstmöglich zum Auffinden der "gefesselten" Frau führen.

Parallel durchgeführte Ermittlungen zu dem möglicherweise von den
mutmaßlichen Tätern genutzten Fahrzeug führten zu einer
Firmenanschrift, dessen Geschäftsführer fernmündlich erreicht werden
konnte.

Dieser bestätigte den Besitz des beschriebenen Fahrzeuges und
erschien gegen 20:45 Uhr im Beisein von drei Mitarbeitern.

Bei zwei von den drei Personen handelte es sich um den vermeintlichen
"Täter" und das vermeintliche "Opfer". Beide gaben gegenüber den
Beamten an, dass es sich nur um einen Scherz gehandelt habe. Dieser
Scherz sei zudem von einem weiteren Mitarbeiter fotografiert worden.

Diese Fotos wurden den Beamten der Polizei gezeigt, sie zeigten
tatsächlich u.a. die beschriebene "Fesselung".

Der Zeugin wurden diese Fotos ebenfalls gezeigt; sie konnte
bestätigen, dass es sich um die von ihr beobachtete Situation handeln
würde.

Die Verursacher des intensiven und kostspieligen Einsatzes wurden
nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.

Bei den Verursachern handelt es sich um einen 26-jährigen Mann und
eine 22-jährige Frau, beide haben Kontaktadressen in Sande.

Gegen den 26-Jährigen wurde zunächst ein Ermittlungsverfahren wegen
des Verdachts der Freiheitsberaubung eingeleitet.

Für die Polizei ist der Fall damit nicht erledigt: "Wer das Vorliegen
einer Straftat vortäuscht und damit die Ermittlungsbehörden ohne Not
tätig werden lässt, macht sich strafbar" erläutert Andrea Papenroth,
Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.

"Personen, die sich aus Scherz oder aus welchen Gründen auch immer,
eine Notsituation oder gar eine Straftat vortäuschen, beschäftigen
Einsatz- und Rettungskräfte, die unter Umständen woanders tatsächlich
benötigt werden" warnt Papenroth und betont, dass es sich um kein
Kavaliersdelikt handelt: "Hier kann die Justiz über eine
Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bzw. über eine Geldstrafe als
Sanktion entscheiden!"

Gegen die Verantwortlichen werden Ermittlungsverfahren wegen
Vortäuschen einer Straftat eingeleitet, außerdem dürften auf sie
aufgrund des kostspieligen Einsatzes hohe Kosten zukommen.

Die Ermittlungen und die Prüfung der Sachlage dauern an! 

Rückfragen bitte an:

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