Falsche Handwerker – Falsche Polizisten – Falsche Enkel

Egal in welche Rolle die Täter schlüpfen, am Ende geht es immer um Ihr Erspartes!

Manchmal nutzen die Betrüger hollywoodreife Drehbücher, um an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Bei manchen Taten sollen sogar Polizeiuniformen aus dem Kostümverleih oder selbstbeklebte Streifenwagen verwendet worden sein, damit die Täter noch glaubwürdiger als falsche Polizisten auftreten konnten. In anderen Fällen reichten Arbeitsbekleidung und Werkzeugtasche aus, um im Kopf der Opfer das Bild eines Handwerkers entstehen zu lassen, dem dann der unkontrollierte Zutritt zur Wohnung gewährt wird.

Gestern (02.07.2020) half das Unwetter den Trickdieben, alle Alarmglocken bei zwei 77 und 98 Jahre alten Hennefern auszuschalten. Gegen 12.00 Uhr klingelten zwei unbekannte Männer in Arbeitskleidung und redeten hektisch auf Mutter und Sohn ein, dass sie eine Beschädigung am Dach des Einfamilienhauses gesehen hätten und nun durch den starken Regen große Gefahr drohe. Die Opfer ließen die beiden Männer hinein. Die miesen Diebe nutzen nun die altersbedingten Einschränkungen ihrer Opfer aus und liefen wild im Haus umher. Sie redeten unablässig auf die beiden Hennefer ein und gab an, nach einem Wasserschaden zu suchen. Nach 30 Minuten verließen die Männer das Haus und gaben an Material für die Dachreparatur besorgen zu müssen.

Nach geraumer Zeit bemerkten die Senioren, dass hier etwas nicht stimmt. Die Täter hatten das gesamte Bargeld und etwas Schmuck der 98-Jährigen gestohlen. Die beiden circa 180cm großen und schlanken Täter in Arbeitsbekleidung waren da schon über alle Berge.

Für Trickdiebinnen und Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen, um zum Erfolg zu kommen: die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür.

Tricktäter sind erfinderisch und schauspielerisch begabt. So denken sie sich immer neue Szenarien aus. Alle bekannten Täter-Arbeitsweisen lassen sich jedoch auf drei Grundmuster zurückführen: - das Vortäuschen einer Notlage, die scheinbar eine Hilfeleistung oder Unterstützung durch das Opfer in der Wohnung erfordert. - das Vortäuschen einer offiziellen Funktion, die den Täter vermeintlich zum Betreten der Wohnung berechtigt. - das Vortäuschen einer persönlichen Beziehung zum Opfer, die eine Einladung zum Betreten der Wohnung nahe legt.

Die Polizei rät: Lassen Sie sich von Handwerkern den Namen und den Grund der Arbeiten nennen und rufen Sie selbst bei der jeweiligen Firma an und lassen sich die Angaben bestätigen. Gleiches gilt auch für Wasserwerker, vermeintliche Polizisten, Rechtsanwaltsgehilfen.... Jeder mit lauteren Absichten ist Ihnen nicht böse.

Etwas mehr Glück hatte eine 61-jährige Frau aus Troisdorf. Sie war in den letzten Tagen mehrfach von verschiedenen Telefonnummern angerufen worden. In den Anrufen wurde hoher psychischer Druck aufgebaut, dass ein Angehöriger der Geschädigten dringend finanzielle Hilfe benötige. Nach einer Vielzahl von Telefonaten hatten die Täter die 61-Jährige so weit getrieben, dass sie einen mittleren dreistelligen Geldbetrag auf ein ihr genanntes Girokonto überwies. Dabei unterlief ihr ein Fehler in der Bankverbindung, sodass die Überweisung nicht ausgeführt werden konnte. Erst da bemerkte die Troisdorferin den Betrugsversuch und erstattet Anzeige bei der Polizei. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen.

Bleiben Sie stets misstrauisch und rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei über den Polizeiruf 110. Erstatten Sie auf jeden Fall Anzeige wenn sie Opfer von Dieben oder Betrügern geworden sind. (Bi)

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