Betrüger geben sich als Microsoft-Mitarbeiter aus

(mb) Nahezu täglich werden der Polizei betrügerische Anrufe von angeblichen "Microsoft-Mitarbeitern" gemeldet. Meistens haben die Täter keinen Erfolg und blitzen bei ihren vermeintlichen Opfern ab. Drei Meldungen solcher Versuche gab es allein am Mittwoch. Letzte Woche allerdings erbeuteten Betrüger mit dem "Microsoft-Trick" eine vierstellige Summe in Hövelhof.

Am Dienstag ging der erste Anrufe bei der Familie ein. Auf Englisch gaukelten die Betrüger vor, vom Software-Unternehmen "Microsoft" zu sein. Neun Hacker hätten sich in den heimischen PC "gehackt". Die Betrüger forderten, den PC hochzufahren. Unter Mithilfe der verängstigten Angerufenen ließen sich die Betrüger einen Fernzugang einrichten, sodass sie die Kontrolle über den PC hatten. Durch geschickte Manipulation erfuhren die Täter auch das Bankkonto-Passwort. Bis Donnerstag gab es mehrere Anrufe der Täter. Es wurde Geld vom Konto gebucht und die Betrüger forderten Bezahlkarten oder Bezahl-Codes. Am Ende fehlten über 4.000 Euro von den Bankkonten.

Die Täter und Täterinnen schleusen mit Hilfe ihrer Opfer eine Software auf den PC, um angeblich die "virale Bedrohung" sofort entfernen zu können. Ist das Programm aufgespielt, haben die Betrüger vollen Zugriff auf alle PC-Daten. Sie können Konten ausspähen und auch in das Online-Banking eindringen. In einigen Fällen verlangen die Betrüger für ihre vorgespiegelten "Service"-Tätigkeiten die Bezahlung in Form von Internetwährungen oder Bezahl-Codes verschiedener Anbieter. In anderen Fällen haben Hacker bereits "Trojaner"-Schadprogramme auf den PC "gespielt". Zum Beispiel beim Internet surfen oder als versteckter Anhang einer Email. Dann tauchen plötzlich Pop-up-Fenster von "Microsoft" oder dem "BKA" auf und Verlangen Tätigkeiten von den Computernutzern - immer mit dem Ziel, diese abzuzocken.

Die Polizei warnt vor diesen "Abzock"-Tricks und gibt folgende Tipps:

   -	Beenden Sie Telefonanrufe, unabhängig von der Vorwahl, mit
Anrufern, die sich als Mitarbeiter der Firma Microsoft ausgeben. Die
Firma nimmt auf diese Weise keinen Kontakt mit Kunden auf. 
   -	Geben Sie niemals Unbekannten Personen Bank- oder Kontodaten
preis. 
   -	Bei ungewollten Geldtransaktionen setzen Sie sich umgehend mit
Ihrer Bank in Verbindung. 
   -	Öffnen Sie bei fragwürdigen Emails keinesfalls den Dateianhang
und klicken Sie keine "Links" an. Damit können Phishing-Programme
oder andere schädliche Software heimlich installiert werden. 
   -	Vertrauen Sie bei Emails ausschließlich Absendern, die sie
persönlich kennen. 
   -	Falls der Rechner durch einen Sperrbildschirm blockiert ist,
zahlen Sie keinesfalls eine geforderte Summe. 
   -	Wurde bereits Software in oben genanntem Zusammenhang auf dem
Computer installiert, sollte der Rechner sofort vom Netz getrennt und
möglichst durch einen Experten untersucht werden. 

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bietet weitere Informationen über aktuelle Gefahren aus dem Internet und dementsprechende Präventionstipps, denn in diesem Artikel sind längst nicht alle Varianten der Datenspione und Abzocker angeführt: www.bsi-fuer-buerger.de

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