In Wallstadt wurden am Mittwochvormittag zwei ältere, alleinlebende Damen im Alter von 87 und 88 Jahren unabhängig voneinander beinahe Opfer sogenannter "Enkeltrick-Betrüger". Gegen 11.30 Uhr erhielt eine 88-Jährige einen Anruf ihrer angeblichen Tochter, die wegen des Verursachens eines schweren Verkehrsunfalles von der Polizei festgehalten werde. Es sei erforderlich, dass die Angerufene persönliche Daten am Telefon an einen vermeintlichen Polizisten übermittle. Von ihrer zufällig anwesenden Enkeltochter wurde das Gespräch mitgehört und angezweifelt. Daraufhin beendete die in betrügerischer Absicht handelnde Anruferin das Telefonat.
Bei einer 87-jährigen Dame wären die Betrüger fast erfolgreich gewesen. Sie erhielt gegen 10.30 Uhr einen Anruf ihres angeblichen Schwiegersohns, der sich von ihrer Tochter getrennt habe und nun mehrere Tausend Euro für einen Immobilienkauf benötige. In gutem Glauben ließ sich die Seniorin unverzüglich von einem Taxi zu ihrer Bank in die Innenstadt fahren, die aber über Mittag geschlossen war. Der aufmerksame Taxi-Fahrer, dem das Erzählte verdächtig vorkam, setzte die ältere Dame zu Hause ab und verständigte daraufhin die Polizei. Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg übernommen.
Wissen Sie wirklich WER dran ist? Seien Sie misstrauisch am Telefon!
Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen. - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann. - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. - Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehende Personen. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen. - Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110. - Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen. - Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom. - Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mannheim
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Claudia Strickler
Telefon: 0621 174-1111
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