Osthessen - Die Zweiradsaison hat längst begonnen. Zahlreiche osthessische Motorradfahrer freuen sich auf schöne Touren mit ihren Bikes. Leider kommt es dabei auch immer wieder zu Unfällen mit zum Teil schwerwiegenden Folgen. "Du hast es in der Hand - Überlasse nichts dem Unfall!", so lautet das Motto der landesweiten Präventionsaktion bei dem die Polizei Hessen ein Hauptaugenmerk auf unerfahrene Motorradfahrer legt.
Auch das Polizeipräsidium Osthessen beteiligt sich an dieser Aktion und trägt durch Kontrollen seinen Anteil dazu bei, schwere Unfälle möglichst zu vermeiden. Die Motorradpolizisten suchen das Gespräch mit den Bikern und zeigen auf, dass diese mit dem Dreh am Gasgriff zum Großteil selbst über ihr Risiko bestimmen. Deshalb lautet der Appell: "Seid nicht leichtsinnig, fordert das Schicksal nicht heraus!" Neben der Unfallgefahr sensibilisieren die Beamten auch in Bezug auf vermeidbaren Lärm. Nicht nur die Biker stehen im Fokus der Aktion. Genauso wichtig ist es den Beamten, Autofahrer darauf hinzuweisen, dass Motorradfahrer manchmal schlecht oder erst sehr spät wahrzunehmen sind.
So fanden an den vergangenen zwei Wochenenden im Vogelsberg und in der Rhön Verkehrskontrollen statt, bei denen sich die Motorradpolizisten schwerpunktmäßig diesen Themen widmeten.
Bei idealen Wetterbedingungen kontrollierte der Regionale Verkehrsdienst Vogelsberg am Samstag (11.07.) an verschiedenen Örtlichkeiten im Raum Schotten. Im Vordergrund standen unter anderem Geschwindigkeitsmessungen, die Überprüfung auf technische Veränderungen und Aufklärungsgespräche mit den Verkehrsteilnehmern. Die Beamten hielten knapp 40 Motorräder und fünf Autos an. Bei einem Großteil der Kräder gab es keinen Grund zur Beanstandung. In acht Fällen wurden Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen nicht zulässigen technischen Veränderungen eingeleitet. Bei zwei Motorrädern führte der Anbau nicht zugelassener Bremshebel zum Erlöschen der Betriebserlaubnis. Erfreulich war, dass sich die Auspuffanlagen aller kontrollierten Bikes in einem ordnungsgemäßen Zustand befanden. Neben den Motorrädern hielten die Polizisten drei Autofahrer an, die wegen überhöhter Geschwindigkeit ein Verwarnungsgeld zahlen mussten. Als Ergebnis bleibt festzustellen, dass der Großteil der angetroffenen Motorradfahrer den Kontrollen gegenüber positiv eingestellt war. Die Beamten - von denen einige mit den Kradfahrern das Hobby teilen - führten viele nette Gespräche. Man tauschte sich zum Beispiel über Wartungsarbeiten und zugelassene Umbauten aus. Da an diesem Samstag auf dem Hoherodskopf viele Besucher unterwegs waren, fungierten die Motorradpolizisten auch noch als "Nachwuchswerber". Einige Kinder waren so begeistert von der Polizei, Blaulicht und der Ausrüstung, dass sie keine Lust mehr auf einen Spaziergang mit ihren Eltern hatten.
Am vergangenen Wochenende sorgten Beamte der Polizeistation Hilders, unterstützt von Fuldaer Kollegen, in der Rhön für mehr Verkehrssicherheit. Sie kontrollierten an der L3176 Nähe Frankenheim und an der B278 in Lahrbach insgesamt 130 Fahrzeuge. In 18 Fällen musste ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werden. Bei den Motorrädern fiel auf, dass an keinem Zweirad gravierende Mängeln vorhanden waren oder durch Tuning- oder Umbaumaßnahmen gegen die gesetzlichen Vorgaben verstoßen wurde. Zumeist bemängelten die Polizisten fehlende Rückspiegel oder Rückstrahler. Lediglich an zwei Motorrädern waren die Reifen sehr weit abgefahren. Die Profiltiefe unterschritt deutlich das erlaubte Maß. Insgesamt stellten die Beamten fest, dass die Kontrollen durchweg auf eine positive Resonanz stießen. Sie freuten sich insbesondere über die Rückmeldung eines 56-jährigen Motorradfahrers aus Nüsttal. Bei der Kontrolle fiel auf, dass das Kennzeichen fehlte. Der Mann fuhr daraufhin nochmal die Wegstrecke ab. Einige Stunden später informierte der glückliche Finder die Hilderser Beamten über die erfolgreiche Absuche und bedankte sich nochmals für den netten Hinweis.
Patrick Bug Pressesprecher
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