1. Nachtrag zum Pressebericht vom 24.07.2020


24.07.2020, PP München
1. Nachtrag zum Pressebericht vom 24.07.2020
Inhalt:1139. Sexualdelikt zum Nachteil einer 21-jährigen Münchnerin – Englischer Garten 1140. Bekämpfung des organisierten Trickbetrugs durch falsche Polizeibeamte Polizeivizepräsident Norbert Radmacher belobigt vier Zeugen für ihr vorbildliches Einschreiten
1139. Sexualdelikt zum Nachteil einer 21-jährigen Münchnerin – Englischer Garten Am Freitag, 17.07.2020, gegen 22:45 Uhr, befand sich eine 21-jährige Münchnerin gemeinsam mit ihren Freunden im Englischen Garten in der Nähe der Brücke über dem Schwabinger Bach, nördlich von der Eisbach-Welle. Als sie sich zum Verrichten ihrer Notdurft von ihren Freunden entfernte und sich in ein nahegelegenes Gebüsch begab, schlich sich ein bislang unbekannter männlicher Täter von hinten an sie heran und griff nach der bereits im Genitalbereich entblößten 21-Jährigen. Darüber hinaus drang er kurzzeitig mit einem Finger in ihren Körper ein. Als die Münchnerin daraufhin hochschreckte und ihn anschrie, flüchtete der unbekannte Täter. Als die 21-Jährige ihm hinterherlief, um ihn zur Rede zu stellen, schlug er ihr unvermittelt mit der Hand ins Gesicht, worauf die 21-Jährige ihre Verfolgung abbrach. Durch den Schlag ins Gesicht erlitt die 21-Jährige leichte Verletzungen. Die Münchnerin erstattete am Mittwoch, 22.07.2020, bei einer Polizeiinspektion Strafanzeige wegen des Vorfalls. Das Fachkommissariat 15 hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Täter wird wie folgt beschrieben: Männlich, ca. 25 Jahre alt, 178 cm groß, schlank, indisch, breites Gesicht, schwarze kurze Haare, Stupsnase, Backen- und KinnbartZeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
1140. Bekämpfung des organisiertenTrickbetrugs durch falsche Polizeibeamte Polizeivizepräsident Norbert Radmacher belobigt vier Zeugen für ihr vorbildliches Einschreiten Am Freitag, 24.07.2020, um 11:00 Uhr empfing Polizeivizepräsident Norbert Radmacher gemeinsam mit dem Leiter der Arbeitsgruppe Phänomene (Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des organisierten Callcenterbetruges durch falsche Polizeibeamte) Erster Kriminalhauptkommissar Hans-Peter Chloupek feierlich vier Zeugen im Polizeipräsidium München, um sie für ihr couragiertes und vorbildliches Einschreiten bei insgesamt drei Fällen von versuchten Trickbetrügereien durch falsche Polizeibeamte auszuzeichnen und zu belobigen. Die drei 25-, 34- und 57-jährigen Bankangestellten und der 79-jährige Rentner hatten durch ihr kurz entschlossenes, entschiedenes und couragiertes Einschreiten jeweils dafür gesorgt, dass in zwei Fällen die Übergaben von Geldbeträgen in Höhe von mehreren zehntausend Euro durch zwei gutgläubige und arglose Tatopfer an die Tätergruppierung verhindert und in einem dritten Fall ein Mitglied dieser kriminellen Vereinigung durch die Polizei auf frischer Tat festgenommen werden konnte. Im Dezember 2019 und im Januar 2020 hatten sich zwei hochbetagte Tatopfer nach vorangegangener telefonischer Kontaktaufnahme durch sogenannte falsche Polizeibeamte zu ihren Geldinstituten begeben, um die angeführten Geldbeträge von mehreren Zehntausend Euro für eine anschließende Übergabe an die falschen Polizeibeamten abzuheben. Nachdem die drei Bankangestellten misstrauisch geworden waren, verweigerten sie kurzerhand die Auszahlung an die beiden Tatopfer und verständigten stattdessen die Polizei. Somit konnte der jeweilige Betrugsversuch schnell aufgeklärt und ein horrender Vermögensschaden zum Nachteil der beiden Tatopfer verhindert werden. In einem dritten Fall wurde der 79-jährige Zeuge telefonisch durch die falschen Polizeibeamten zunächst persönlich kontaktiert und ebenfalls angewiesen, eine hohe fünfstellige Geldsumme an die Tätergruppierung auszuhändigen. Nachdem der Senior die Betrugsmasche geistesgegenwärtig erkannt hatte, verwickelte er die Täter in ein längeres Telefonat und ließ parallel durch seine Lebensgefährtin die Polizei alarmieren. In Zusammenarbeit mit der Polizei gelang es dem Rentner, eine Geldübergabe vor seiner Wohnung zu vereinbaren, sodass ein Abholer dieser Vereinigung vor Ort auf frischer Tat durch die Polizei festgenommen werden konnte. Allen vier Ausgezeichneten wurde durch Herrn Radmacher eine Urkunde, ein Geldpräsent sowie ein Glas Polizeihonig des Polizeipräsidiums München überreicht. In seiner Dankesrede lobte Herr Radmacher das couragierte, entschiedene und konsequente Einschreiten aller Zeugen und dankte ihnen ausdrücklich im Namen des Polizeipräsidiums München. Der Callcenterbetrug durch Falsche Polizeibeamte ist eine Erscheinungsform der Organisierten Kriminalität, bei der bandenmäßig organisierte Tätergruppierungen über Callcenter im Ausland sich als vermeintliche Polizeibeamte ausgeben vorwiegend ältere Tatopfer telefonisch kontaktieren und sie zur Übergabe/Abgabe von Geldbeträgen und/oder Wert- und Schmuckgegenständen instruieren. Allein im Jahr 2019 sind die Fallzahlen im Bereich des Polizeipräsidiums München um 750 Fälle auf insgesamt 3.215 Delikte um 30,4 Prozent gestiegen. Obwohl nur einer von 100 versuchten Telefonanrufen tatsächlich erfolgreich war und zur Geld, Wert- oder Schmuckmittelübergabe führte, trug der Gesamtschaden ca. 2,27 Millionen Euro. Mit der Gründung der Arbeitsgruppe Phänomene im Mai 2017 reagierte das Polizeipräsidium München auf diese besondere Erscheinungsform der Organisierten Kriminalität. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, dieses Kriminalitätsphänomen durch einen ganzheitlichen Ansatz diese konsequent und effizient zu bekämpfen.